Die aufgrund von zahlreichen Ausfällen zusammengewürfelte Notelf des VfB Stuttgart hat am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Titelträumen vom SV Werder Bremen einen heftigen Dämpfer verpasst.
Nur 44 Stunden nach der peinlichen Vorstellung im UEFA-Cup fertigte die Veh-Truppe die schwachen Bremer vor eigenem Publikum recht deutlich mit 4:1 (2:0) ab. Gleichzeitig meldete sich der VfB in der Spitzengruppe der zurück. Die Tore für die Gastgeber besorgten Sami Khedira (18.), der etwas überraschend in die Anfangs-Elf gerückte Christian Träsch (29.), Roberto Hilbert (63.) und Martin Lanig (88.) vor 55.000 Fußball-Fans in der Mercedes-Benz Arena. Diegos (65.) sehenswerter Freistoßtreffer war viel zu wenig für einen auf ganzer Linie enttäuschender Titelanwärter.
Die Tormaschine der Gäste, die zuletzt in der Liga mit zwei Fünfer-Packs gegen München und Hoffenheim glänzte, kam gegen engagierte Schwaben nicht in Fahrt. Zudem offenbarte die ohne den rotgesperrten Defensivmann Per Mertesacker aufgelaufene Truppe von Coach Thomas Schaaf erneut große Schwächen im Defensivverbund und stellt derzeit mit 16 Gegentoren die schlechteste Abwehr der Liga.
Nur wenige Tage nach dem hart erkämpften 1:1 bei Inter Mailand in der Königsklasse wirkten die Gäste schwerfällig und ideenlos. Dagegen kam Stuttgart mit der kurzen Reha-Zeit nach dem blamablen 2:2 im UEFA-Cup gegen Cherno More Warna besser zurecht. Auch ohne fünf Stamm-Profis übernahm der Gastgeber von Beginn an das Kommando.
Nach einer Viertelstunde scheiterte Torjäger Mario Gomez noch aus Nahdistanz nach einer Flanke von Abwehrspieler Träsch, der wegen der Personalsorgen der Stuttgarter sein Saisondebüt feierte. Drei Minuten später aber nutzte Khedira die feine Vorarbeit von Cacau, umkurvte Werder-Schlussmann Tim Wiese und traf ins leere Tor. Auch danach ließen die Hausherren nicht locker und bestraften die Bremer erneut für ihre Passivität. Träsch hämmerte den Ball nach einem zu kurz abgewehrten Eckstoß direkt in die Maschen – ein Traumtor. Bei den Gästen sorgte nur Angreifer Markus Rosenberg gelegentlich für Gefahr, blieb im Abschluss aber glücklos.
Nach der Pause reagierte Schaaf auf den schwachen Auftritt seiner Elf, brachte mit Aaron Hunt und Boubacar Sanogo zwei frische Offensivkräfte. Die besseren Chancen hatte aber weiterhin der VfB. Serdar Tasci (50.), Cacau (53.) und Gomez (57.) vergaben noch in bester Position die Vorentscheidung. Dann schickte Keeper Jens Lehmann mit einem langen Abwurf Träsch auf die Reise, die Flanke des 21-Jährigen drückte Hilbert zum 3:0 ins Netz. Kurz darauf sorgte Diegos Freistoß-Schlenzer noch einmal kurz für Hoffnung bei den Bremern. Doch die Stuttgarter verteidigten geschickt ihren Vorsprung, der eingewechselte Lanig verpasste Werder den endgültigen K.o. (dpa)