Schalke nach 3:0 am Ende nur 3:3 beim BVB

Ein sagenhafter Endspurt hat Borussia Dortmund vor einer Pleite im Revierderby gegen den FC Schalke 04 bewahrt. Der BVB drehte nach einem 0:3-Rückstand die Partie noch zu einem nicht mehr geglaubten 3:3-Endstand.

Die Treffer von Neven Subotic (67.) und Alexander Frei (71./89./Handelfmeter) verwandelten die selbstverständlich restlos ausverkaufte Dortmunder Arena in ein Tollhaus. Vor 80.552 Fußball-Fans brachten Jefferson Farfan (20./Handelfmeter), Rafinha (39.) sowie Heiko Westermann (54.) die Knappen in Führung. In der Schlussphase verloren Gäste nicht nur die Kontrolle über die Partie, sondern auch noch Christian Pander (73.) nach einer Gelb-Roten und Fabian Ernst (77.) nach einer Roten Karte.


Im Duell des Spitzenreiters gegen den Tabellendritten ging es vom Anpfiff an zur Sache. Die Königsblauen, bei denen Keeper Ralf Fährmann und Neueinkauf Farfan zum Bundesliga-Debüt kamen, waren gegen die engagiert aufspielenden Schützlinge von Coach Jürgen Klopp zunächst mit Abwehrarbeit beschäftigt. Doch bis auf eine Möglichkeit, bei der Mohamed Zidan in der 5. Minute nach feiner Vorarbeit von Jakub Blaszczykowski vertändelte, verpuffte die Anfangsoffensive der Platzherren wirkungslos.

In der Folge nahmen die Gäste aus Gelsenkirchen das Heft in die Hand. Ein Patzer des zuletzt hochgelobten Subotic spielte ihnen dabei in die Karten: In einem Zweikampf mit Kevin Kuranyi leistete sich der Verteidiger im Sechzehner ein Handspiel und ließ Schiri Lutz Wagner (Hofheim) keine andere Wahl, als auf den Elfmetepunkt zu zeigen. Diese Möglichkeit ließ sich Farfan nicht entgehen. Gleich in seinem ersten Ligaspiel verwandelte der teuerste Einkauf in der Schalker Clubgeschichte gegen den wieder in den Kasten zurückgekehrten BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller eiskalt.

Der erste Rückstand in der noch jungen Spielzeit hinterließ bei den Gastgebern gehörig Wirkung. Statt unbekümmerter Angriffslust überwog nun unsicherer Spielaufbau mit hoher Fehlpassqoute. Daraus konnte S04 Kapital schlagen: Bei einem schulmäßigen Konter 19 Minuten nach dem Führungstreffer konnte Rafinha ein Zuspiel von Heiko Westermann zum 2:0 nutzen. Wie ein angeschlagener Boxer schaukelte die Klopp-Elf die restliche Zeit bis zur Halbzeit über die Runden.


Auch nach Wiederbeginn behielt die Truppe von Coach Fred Rutten zunächst die Oberhand. Nach einem Fehler von Weidenfeller war es Westermann, der das Spielgerät aus kürzester Distanz in die Maschen köpfte. Damit war das Revier-Derby scheinbar enschieden. Doch ein Kopfballtreffer von Subotic brachte den BVB zurück in die Partie. Als nur 4 Minuten später Frei auf 2:3 verkürzte, brannte im weiten Rund die Luft. Die Platzverweise sorgten dabei für zusätzlichen Zündstoff. Eine Minute vor dem Schlusspfiff setzte Frei der Aufholjagd dann die Krone auf: Mit einem verwandelten Handelfmeter sorgte er für Dortmunder Happy-End. (dpa)