Im UEFA-Cup Santander vor der Brust, in der Fußball-Bundesliga den FC Bayern München im Hinterkopf: Für die Knappen stehen innerhalb von nur 68 Stunden zwei schwere Partien an.
“Ich denke noch gar nicht an die Bayern, aber unsere Fans tun das. Doch sie vergessen, dass wir erst noch ein schweres Spiel bei Racing Santander haben, das zuletzt Valencia geschlagen hat“, meinte Übungsleiter Fred Rutten vor den schweren Prüfungen im Auswärtsspiel spanischen Erstligisten und dem Bundesliga-Gipfel gegen den FCB am kommenden Sonntag.
Spiele, die es sicher in sich haben. Doch nach den zwei Dreiern in Karlsruhe (3:0) und Cottbus (2:0) sowie dem Erreichen des vierten Tabellenplatzes ist das Selbstbewusstsein wieder merklich angestiegen. Zudem gibt das deutliche 3:1 über Paris St. Germain zum Auftakt der UEFA-Cup-Gruppenphase ein gutes Gefühl. “Wir gehen gestärkt ins Spiel gegen Santander. Mit einem Erfolg wären wie so gut wie eine Runde weiter. Aber auch danach dürfen wir nicht die Füße hochlegen“, sagte Fabian Ernst, der im Mittelfeld wegen der Personaldichte derzeit um seinen Stammplatz kämpfen muss. Darüber hinaus ist kein Akteur mehr verletzt. “Wir haben einen großen Kader. Ich muss die Situation erstmal so akzeptieren. Aber ich denke, dass es kein Dauerzustand ist und ich wieder meine Chance bekomme.”
Erste Wahl sind zurzeit Jermaine Jones und Heiko Westermann. Der Nationalverteidiger dürfte trotz eines leichten grippalen Infekts wohl erneut in der Abwehr spielen, Jones ist als kampfstarker Abfangjäger vor der Abwehr gesetzt. Auch er bemüht sich, die Partie gegen die Münchner erst einmal beiseitezuschieben. “Das Spiel am Sonntag darf noch keine Rolle spielen. Gegen Bayern, das wird hart. Aber das ist noch nicht in unserem Kopf.”
Rutten fürchtet weniger eine zu große physische Belastung seiner Spieler durch die ständigen englischen Wochen, er sorgt sich eher um die mentale Verfassung. “Der Körper kann viel. Für das nächste Spiel sind wir in dieser Hinsicht gut gerüstet. Aber manchmal kann es an der Psyche liegen“, so der Coach. Aber man habe den ersten Schritt getan, “also wollen wir auch gern den nächsten machen.”
Santander liegt in der Primera División zwar nur auf Rang 15, ließ am Wochenende aber durch das 4:2 beim entthronten Spitzenreiter FC Sevilla aufhorchen. Drei Tore erzielte der kongolesische Stürmer Mohammed Tchité. “Die Tabelle in Spanien lügt ein bisschen. Das Spiel wird nicht so leicht wie viele glauben“, warnte Rutten eindringlich davor, die Elf von Trainer Juan Ramón López Muniz zu unterschätzen. Um dies zu untermauern, erinnerte Rutten an das 0:4-Debakel in der Champions-League-Qualifikation bei Atlético Madrid. “Wir kennen ja den Fußball in Spanien. Hoffentlich haben wir gelernt aus dem letzten Spiel.”