Nach dem Barca-Debakel in der Champions League hat sich der FC Bayern München rehabilitiert und das erste von insgesamt acht Endspielen in der 1. Fußball-Bundesliga gewonnen.
Der Rekordmeister schoss sich gegen eine ähnlich wie die Münchner am Mittwoch in der Champions League überforderte Mannschaft von Eintracht Frankfurt beim 4:0 (3:0) den Frust weg und rettete Jürgen Klinsmann vorerst den Job.
Mit den Toren von Franck Ribéry in der 3. Minute, Luca Toni (17.), Lucio (23.) und Bastian Schweinsteiger (48.) erhielte sich der Rekordmeister die Chancen auf den Meistertitel. Für den in der Kritik stehenden Trainer Klismann, der sich trotz “Klinsmann raus”-Rufe mal wieder mit einem Lächeln auf der Bank zeigte, bedeutete der klare Erfolg wenige Tage vor dem Rückspiel gegen den FC Barcelona zumindest ein wenig Frieden am Osterfest.
Nach dem 1:5 beim Tabellenführer Wolfsburg und dem 0:4 in Barcelona war der FC vom Anpfiff an mit Biss bei der Sache. Bereits nach 14 Sekunden gab es das erste Foul durch Zé Roberto und nach nur 131 Sekunden durch Ribéry die Führung. Der 22-Meter-Schuss des Franzosen schlug unhaltbar im Tor Frankfurter ein.
Coach Klinsmann vertraute wie drei Tage zuvor in Barcelona Routinier Jörg Butt im Tor und degradierte damit wohl endgültig Michael Rensing, der anders als Klinsmann aufmunternde Worte aus der Fankurve bekam. Bis kurz vor Spielende verstimmten die Rufe jedoch und vereinzelt war sogar “Butt, Butt, Butt” zu hören. Der 34-Jährige erwies sich über den 90 Minuten als ein sicherer Rückhalt für die Mannschaft, wenngleich von den harmlosen Gästen kaum was auf das Tor kam. In der 20. Minute strich ein Kopfball von Michael Fink knapp am Gehäuse vorbei.
Anders erging es Butts Torwart-Kollegen Oka Nikolov, der schon eine Viertelstunde nach der Führung ein weiteres Mal überwunden wurde. Ribéry lupfte einen Freistoß zu Toni und der Italiener war mit Saisontor elf zur Stelle. Per Kopf stellte Lucio, für den die Statistiker vor der Pause 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe errechneten, den Pausenstand her. Die “Klinsmann raus”-Rufe verstummten.
Nach dem Seitenwechsel war dann vor 69 000 Zuschauern in der Allianz Arena weiter Freude angesagt. Einen Ball von Toni konnte Nikolov, dessen Team die letzten 15 Minuten wegen der Verletzung von Benjamin Köhler nur noch zu Zehnt spielte, nicht komplett entschärfen. Schweinsteiger schob als Glücklicher zum 4:0 ein, Pech hatte er dagegen bei einem Freistoß an die Latte wenig später (67.). Größer als über das 4:0 war der Jubel nur, als in der 80. Minute der Gladbacher Ausgleich gegen Wolfsburg eingeblendet wurde, doch mit dem 1:2 wenig später war die Hoffnung auf einen Patzer des Spitzenreiters wieder dahin. (dpa)