Die Hoffnungen bei Coach Hans Meyers werden größer. Mit einem runderneuerten Defensiv-Verbund will der Übungsleiter den Kampf um den Klassenerhalt von Borussia Mönchengladbach in Angriff nehmen.
“Wir haben alle diese Spieler geholt, weil wir glauben, dass sie uns in der Gruppe verbessern“, meinte Meyer. Dem bisher glücklosen Meyer stand zum Aufgalopp im neuen Jahr in Schlussmann Logan Bailly, Paul Stalteri, dem Brasilianer Dante und Tomas Galasek ein kurz zuvor verpflichtetes Quartett zur Verfügung. “In den kommenden Wochen werden wir viel trainieren und die Mannschaft passend machen“, so der Cheftrainer. Bis zum Rückrunden-Auftakt am 31. Januar beim VfB Stuttgart sollen die neuen Akteure komplett in die Mannschaft des Tabellenletzten integriert sein.
Dank der Einkaufstour traut Meyer seiner Truppe den Verbleib im Fußball-Oberhaus zu: “In der Hinrunde waren wir die Schießbude der Nation. Würden wir nichts verändern, würden wir hundertprozentig absteigen.” Besonders viel verspricht sich der Coach vom 35-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Galasek (Banik Ostrau) und dem 31-jährigen Stalteri (Tottenham Hotspur), die dem Team mehr Stabilität geben sollen. “Sie werden keine Anpassungsschwierigkeiten haben“, so Meyer. Galasek kennt Meyer aus gemeinsamen Nürnberger Zeiten. Der Tscheche kam bislang auf 63 Bundesliga-Spiele. Stalteri war bis 2005 151 Mal für Werder Bremen im Einsatz.
Die aus Belgien zur Borussia gewechselten Innenverteidiger Dante (Standard Lüttich) und Keeper Bailly (KRC Genk) sollen der zuvor anfälligen Defensive ebenfalls mehr Halt geben. “Die 35 Gegentore aus der Hinrunde sind zu viel, mit so einer Quote steigt man ab“, meinte Stalteri, der viel Potenzial sieht, um den Klassenverbleib zu schaffen. “Durch eine bessere Ordnung und die richtige Balance auf dem Platz können wir auch das Offensiv-Spiel besser machen. Das ist zumindest die theoretische Vorstellung“, erläuterte Meyer. Dass die Gladbacher im Januar als einziger Erstligist kein Trainingslager unter südlicher Sonne beziehen, wertet der Coach nicht als Nachteil: “Wir haben ein beheiztes Trainingsgelände, und für das Team-Building können wir alle zusammen im Solarium auf die Sonnenbank gehen.”
Alexander Voigt, Sebastian Svärd, Marcel Ndjeng und Uwe Gospodarek haben wohl keine Zukunft mehr bei der Borussia. Alle vier Profis erhielten bis zum 10. Januar verlängerten Urlaub, um in dieser Zeit neue Arbeitgeber zu finden. “Wir geben sie nicht zum Nulltarif ab. An den Ablösesummen wird ein Transfer aber nicht scheitern“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Stürmer Oliver Neuville will der Verein laut Eberls Angaben “in den kommenden Tagen” vorzeitig bis 2010 verlängern. “Ich kann mir gut vorstellen, meine Karriere in Gladbach zu beenden“, sagte Neuville. (dpa)