FSV Mainz 05 hat für die erste faustdicke Überraschung der noch jungen Fußball-Bundesliga Saison gesorgt. Der Aufsteiger hat mit dem ersten Bundesliga-Sieg über den FC Bayern München, den deutschen Rekordmeister bereits am 3. Spieltag in die Krise geschossen.
Andreas Ivanschitz (25. Minute) und Aristide Bancé (37.) sorgten vor 20.300 Zuschauern im ausverkauften Bruchwegstadion für den ersten “Dreier” in der siebten Bundesliga-Partie gegen Bayern, die trotz einer Steigerung in den zweiten 45 Minuten auf ganzer Linie enttäuschten und nur durch ein Eigentor des Mainzers Noveski in der 47. Minute zum Anschluss kamen.
Die Bayern ließen ohne ihren Ideengeber Franck Ribéry in der ersten Halbzeit jegliche Kreativität vermissen und liefen von Beginn an der Musik hinterher. Die Defensive wirkte reichlich unsortiert, das Mittelfeld war überfordert und der eigentliche Millionen-Sturm um Miroslav Klose und Mario Gomez verpuffte. Die Hausherren drückten sofort auf das Tempo und ließen den FCB kaum oder besser gesagt gar nicht zur Entfaltung kommen. Der Aufsteiger kaufte mit einer hoher Laufbereitschaft und einer gesunden Aggressivität in den Zweikämpfen dem deutschen Rekordmeister klar den Schneid ab und erarbeitete sich selbst gute Torchancen.
Tim Hoogland (8.) gab den ersten Warnschuss ab, einen Freistoß von Florian Heller entschärfte Bayern-Torwart Michael Rensing erst im Nachfassen. Auch beim Mainzer Führungstor durch einen Linksschuss von Neuzugang Ivanschitz sah Rensing nicht glücklich aus. Das Tor verlieh den Gastgebern zusätzlich Flügel. Gegen die konsterniert wirkenden Bayern drehten die 05er nun richtig auf. Ein Fallrückzieher von Bancé (29.) klatschte an die Latte, kurz darauf köpfte der bullige Stürmer aus Burkina Faso knapp neben das Gehäuse. Im dritten Anlauf machte es Bancé dann besser, als er nach einem Stellungsfehler von Daniel van Buyten sein zweites Bundesliga-Tor erzielte.
Bayern-Coach Louis van Gaal reagierte auf die hilflose Vorstellung seines Teams und brachte noch vor der Pause Thomas Müller und Ivica Olic für Hamit Altintop und Danijel Pranijc. Dennoch dauerte es bis zur 44. Minute, ehe der bis dahin beschäftigungslose Heinz Müller im Mainzer Tor erstmals gefordert wurde. Der Neuzugang vom FC Barnley rettete den Gastgebern innerhalb weniger Sekunden gegen Gomez und Olic den Pausenvorsprung.
Der schmolz kurz nach Wiederanpfiff zusammen, als Noveski eine Eingabe von Müller unglücklich über die eigene Torlinie ins Netz bugsierte. Gegen die nun wesentlich engagierter zu Werke gehenden Münchner gerieten die Hausherren zunehmend in Schwierigkeiten. Die FSV-Abwehr wackelte nun ein ums andere Mal bedenklich. Die Gäste beherrschten nun die Szenerie und drängten mit Macht auf den Ausgleich, den Keeper Müller zweimal gegen Bastian Schweinsteiger (56./64.) sowie Thomas Müller (70.) verhinderte. Bei einem Kopfball von Olic (68.) gegen den Außenpfosten stand das Glück Pate.