Leverkusen nach 2:0 in Bremen Tabellenführer

Zum Auftakt des 10. Spieltag in der Fußball-Bundesliga hat Bayer Leverkusen am Dienstagabend hat zumindest bis zum Mittwoch die Tabellenführung übernommen. Die Werkself feierte im Topspiel beim SV Werder Bremen ein hochverdienten 2:0 (0:0)-Erfolg. Die Mannschaft von Coach Schaaf steckt nach dem vierten Spiel ohne dreifachen Punktgewinn im Tief.

Die spielerisch abermals enttäuschenden Gastgeber aus Bremen musste die erste Heimniederlage dieser Saison hinnehmen und konnten zudem das sechste Pflichtspiel hintereinander nicht gewinnen. Vor 37.142 Fußball-Anhängern im Weser-Stadion blieb das erhoffte Offensiv-Spektakel aus, im Duell der DFB-Elf-Rivalen machte im Mittelfeld Bayer-Kapitän Simon Rolfes gegenüber dem bemühten Torsten Frings den ruhigeren und effektiveren Eindruck.

Wir können das Siegen nicht endlos verschieben“, warnte Sportchef Klaus Allofs im Vorfeld der Partie. Der letzte Sieg in der Liga beim 5:4 gegen Liga-Neuling Hoffenheim lag nämlich beinahe genau vier Wochen zurück. Dringlichkeit war gefordert, und dementsprechend aggressiv starteten die Platzherren. Mit Leidenschaft und riskantem Tempofußball stemmten sich die Werderaner vom Anpfiff an gegen die aufgekommene Unruhe und Ungeduld im Club. Die Intensität war hoch – die Fehlerquote auch. Die verletzten Tim Wiese, Diego und Claudio Pizarro fehlten an allen Ecken und Kanten. Zudem mussten Clemens Fritz und Daniel Jensen passen.


Die Rückkehr von Nationalspieler Per Mertesacker nach abgebrummter Rotsperre sorgte wenigstens für mehr Stabilität in Werders Defensive, mit 20 Gegentoren die schwächste der Liga. Vorne wirbelte vor allem Hugo Almeida. Nach zwei Minuten scheiterte er mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position an Bayers Nationaltorhüter Rene Adler. In der 12. Minute schrammte sein Linksschuss aus spitzem Winkel nur um Zentimeter am Bayer-Kasten vorbei.

So beherzt die Bremer in der stürmischen Anfangsphase loslegten, so mühelos kontrollierte Bayer das Geschehen danach. Mit intelligentem Raumverhalten, Ballsicherheit und gefälliger Offensivkultur deuteten die Leverkusener zumindest an, warum sie als bestes Auswärtseam der Bundesliga nach Bremen reisten. Michal Kadlec (24.) per Freistoß und Patrick Helmes (38.) scheiterten jedoch knapp.

Die zweite Hälfte war zunächst ein Abziehbild der ersten. Werder investierte wesentlich mehr, aber der finale Pass in die Spitze war meist zu ungenau. Ungewöhnlich viele Bremer Abspiel-, Denk- und Stellungsfehler erleichterten Bayer die Abwehrarbeit und ermöglichten die Gäste-Führung. In der Vorwärtsbewegung abgefangen, wurde Werder eiskalt erwischt. Ersatz-Torhüter Christian Vander sah bei einem Helmes-Kopfball von der Seite unglücklich aus, und der Chilene Arturo Vidal hatte bei seinem dritten Saisontor (72.) aus kürzester Distanz leichtes Spiel.

Verzweifelt erhöhte Werder noch einmal den Druck. Statt des verdienten Ausgleichs durch den Volley-Schuss von Markus Rosenberg, den Adler mit einer Weltklasse-Parade (79.) verhinderte, besiegelte Friedrich das traurige Werder-Schicksal. Als Titelanwärter in die Saison gegangen, haben die ambitionierten Bremer im Moment ganz andere Sorgen. (dpa)