Nur kurz nach dem Saisonende der Fußball-Bundesliga ist Vorstandsmitglied Christian Reichert vorzeitig von seinem Amt beim Hamburger SV zurückgetreten.
In einem Bericht des “Hamburger Abendblatts” begründete der für die Mitglieder zuständige Reichert seinen Entschluss: “Das Grundvertrauen ist nicht mehr da. Die Zusammenarbeit mit Clubchef Bernd Hoffmann hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe.” Der 44-jährige ehemalige studierte Sonderschullehrer bat um die Auflösung seines bis zum 31. Januar 2010 datierten Vertrags. Reichert wird bis zu der außerordentlichen Mitgliederversammlung, die wohl nicht vor August/September stattfinden wird, im Amt bleiben.
Der EX-HSV-Aufsichtsrat war als Fanbeauftragter für die Hanseaten tätig und gründete den “Supporters Club”. Seine Entscheidung fällte er bereits vor einigen Monaten, wollte aber in der Rückrunde nicht für noch mehr Unruhe sorgen. Reichert, der acht Jahre Vorstandsarbeit leistete, betonte ausdrücklich, dass es weder an Sportchef Dietmar Beiersdorfer noch an Vorstandsmitglied Katja Kraus gelegen habe. “Es liegt am Verhältnis von Bernd Hoffmann zu mir. Die Vertrauensbasis war von beiden Seiten nicht mehr gegeben.” Reichert könne die Linie, auf der das Schiff HSV fahre, nicht länger mittragen.