Der künftige Sportchef des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, Urs Siegenthaler, will entgegen erster Planungen nun doch einen Platz im Vorstand der Norddeutschen. Diversen Hamburger Zeitungen sagte Siegenthaler, dass er sich der Bitte des Vorstands nicht verschließen wolle.
Am 1. August dieses Jahres soll der zurzeit noch als Chefscout des DFB tätige Fußball-Analytiker seine Arbeit beim HSV beginnen. Nach dem Abgang von Dietmar Beiersdorfer im Juni 2009 war der Posten des Sportchefs die komplette Spielzeit über unbesetzt.
Zugleich stellte Siegenthaler klar, dass er neben dem Coach und sich niemanden im sportlichen Verantwortungsbereich dulden werde. “Das muss reichen. Wenn der Aufsichtsrat da noch jemanden holen will, bin ich zu viel“, so Siegenthaler im “Hamburger Abendblatt”. Da Siegenthaler zunächst nur im Hintergrund ohne Einfluss im Vorstand beim HSV tätig sein wollte, kamen zuletzt Diskussionen über die Verpflichtung eines “echten Sportchefs” auf.
Dem Aufsichtsrat des Bundesliga-Dinos habe der Schweizer bereits ein Konzept vorgelegt. In Zukunft sollen bei den Hanseaten zehn Gebote gelten, wovon das oberste Disziplin laute. Wie das Blatt weiter schrieb, soll bei einer verspäteten Rückkehr aus dem Urlaub sogar das Gehalt der Akteure eingefroren werden. Siegenthaler soll auch für eine Neuordnung des Kaders plädiert haben. Zu den Abschiedskandidaten gehören Guy Demel, David Rozehnal, Marcus Berg und Zé Roberto. Letztgenannter würde gerne das lukrative Angebot von Red Bull New York annehmen.
Zudem steht auch die Nachwuchsarbeit in Hamburg in der Kritik des Schweizers. Diese werfe trotz Millionen-Investitionen kaum Rendite ab, sagte der gelernte Bau-Ingenieur. Die Suche nach einem neuen Trainer will Siegenthaler hauptverantwortlich übernehmen. So sollen ausschließlich von ihm die möglichen Trainerkandidaten benannt werden.