Der Hamburger SV hat am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga auch ohne seinen mit Kreuzbandriss lange ausfallenden Goalgetter Paolo Guerrero seine Siegesserie fortgesetzt.
Dabei verteidigten die Hanseaten mit dem hochverdienten 3:1 (1:0)-Heimsieg über den VfB Stuttgart am Samstagabend vor 57.000 Fußball-Fans in der ausverkauften HSH-Nordbank-Arena Platz 1 in der Tabelle. Die Treffer für die Platzherren besorgten Mladen Petric (30.), Eljero Elia (58.) und Ze Roberto (90.+1) und das allesamt mit sehenswerten Distanzschüssen. In der 62. Minute erzielte Pawel Pogrebnjak den Anschlusstreffer. Übrigens war dies gleichzeitig der beste Saisonstart der Norddeutschen seit 29 Jahren (vier Siege, ein Remis). Gleichzeitig war die eine gelungene Generalprobe für das Europa-League-Spiel am kommenden Donnerstag bei Rapid Wien ein.
Die Platzherren gingen verunsichert ins Spiel, nachdem sich innerhalb von sieben Tagen zunächst Abwehrspieler Collin Benjamin und dann auch noch Stürmer Guerrero, mit vier Toren bislang effektivster HSV-Angreifer, durch in Länderspielen erlittene Kreuzbandrisse verloren hatten. Beide Akteure werden ebenso wie Alex Silva (Kreuzbandriss) etwa sechs Monate pausieren. “Jetzt erst recht!”, lautete die Devise von Trainer Bruno Labbadia. Doch seine Mannen brauchten rund eine halbe Stunde, um die taktisch hervorragend eingestellten und auf Konter ausgerichteten Stuttgarter in Verlegenheit zu bringen.
Die zunächst ohne Cacau und nur mit Pogrebnjak als einziger Spitze angetretenen Schwaben hatten den HSV in der Anfangsphase weitgehend unter Kontrolle. Lediglich bei einem Distanzschuss von Elia (16.), bei dem VfB-Torhüter Jens Lehmann keine glückliche Figur machte, kam Torgefahr auf. Auf der Gegenseite schreckte der lange Zeit besser organisierte VfB die Gastgeber zweimal, als Pogrebnjak (7./25.) im HSV-Strafraum auftauchte, aber an Schlussmann Frank Rost und Verteidiger David Rozehnal scheiterte. Vor allem auf der rechten Seite mit Christian Träsch und dem nach seinem im Juli erlittenen Bandscheibenvorfall erstmals wieder aufgebotenen Roberto Hilbert fädelten die Stuttgarter ein ums andere Mal gefährliche Angriffsaktionen ein.
Die Spieler vom Hamburger SV jubeln mit
Mladen Petric (2.v.l.) nach dessen 1:0.
Der Gewaltschuss von Petric nach Doppelpass mit Elia zum 1:0 löste jedoch bei den Hamburgern alle Vorsicht und Zurückhaltung. Fortan gingen die Norddeutschen mit Leidenschaft in die Zweikämpfe und Angriffsaktionen. Kein Glück hatte jedoch der als Guerrero-Ersatz erstmals von Anpfiff an aufgebotene Marcus Berg. Der 23 Jahre alte trickreiche Schwede konnte sich im Strafraum nicht durchsetzen.
Nach dem Seitenwechsel gab VfB-Trainer Markus Babbel die Kontertaktik auf und beorderte Cacau als zweite Spitze aufs Feld. Doch ehe sich die Schwaben entfalten konnte, hatte Elia mit einem kapitalen 25-Meter-Schuss Torhüter Lehmann zum zweiten Mal überwunden. Die Hamburger blieben die tonangebende Mannschaft, auch wenn Pogrebnjak mit einem Heber über Rost den Anschlusstreffer erzielen konnte. An dem Kräfteverhältnis auf dem Rasen änderte sich auch nichts, als der gerade erst vom AC Florenz verpflichtete serbische Nationalspieler Zdravko Kuzmanovic eingewechselt wurde.