Am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV seine Serie von zuletzt sieben sieglosen Partien beenden können. Die Truppe von Chefcoach Bruno Labbadia fuhr einen 4:0 (0:0)-Sieg beim 1. FC Nürnberg ein und konnte mit dem ersten Dreier nach über zwei Monaten den Kontakt zur Spitzengruppe wieder herstellen.
Vor 44.865 Fußball-Fans in der Nürnberger WM-Arena waren Eljero Elia (47./74. Minute) mit seinen Saisontreffern vier und fünf, der starke Marcell Jansen (59.) und Tunay Torun (66.) für die Hanseaten erfolgreich. Nach der dritten Schlappe in Serie verpassten die Franken den Sprung aus dem Tabellenkeller und droht nach dem Debakel auf einem Abstiegsplatz zu überwintern.
Torchancen gab es en masse, aber Tore zu bestaunen nicht in Durchgang eins. Die Gäste, die zuletzt am 4. Oktober über drei Punkte jubeln konnten, präsentierten sich zielstrebig im Spiel ach vorne, waren aber im Spielaufbau und im Abschluss zu ungenau. In der 27. Minute hatte Jansen auf Seiten des HSV die beste Torchance, der auf der rechten Außenbahn ständig ein Unruheherd war und Defensivspieler Dennis Diekmeier vor große Probleme stellte. In der 33. Minute hatte Mladen Petric, der erstmals wieder in der Anfangsformation stand, freie Schussbahn, doch Dominic Maroh blockte den Kroaten im letzten Moment ab.
Die Hausherren präsentierten sich sieben Tagen nach der 0:4-Blamage beim BVB zunächst sehr selbstbewusst und bot den spielerisch reiferen Hanseaten mit hohem Einsatz und großem Laufpensum Paroli. In der 18. Minute gab Albert Bunjaku einen ersten Warnschuss in Richtung Schlussmann Frank Rost ab, der nur 60 Sekunden später gegen Christian Eigler klärte.
Im zweiten Spielabschnitt lieferten die Gäste dann den Beweis, dass sie das Spiel gegen einen Abstiegskandidaten unbedingt gewinnen wollen. Nach Zuspiel des 19-jährigen Torun brachte Elia das Labbadia-Team mit einem eleganten Heber in Führung. Nürnbergs Keeper Alexander Stephan, der den weiterhin gesperrten Raphael Schäfer vertrat, war ohne Abwehrchance. Der HSV erhöhte den Druck. Doch zunächst scheiterte der überragende Jansen (55.) an Stephan, ehe er nur vier Zeigerumdrehungen später nach Zuspiel von Elia auf 2:0 erhöhte.
In der 66. Minute sorgte Torun mit einem Traumtor für die Entscheidung. Elia krönte seine gute Leistung mit dem 4:0 – die Nürnberger Fans verschafften sich nach der höchsten Heimniederlage in dieser Saison mit “Oenning-Raus”-Rufen Luft. Coach Michael Oenning hatte mit Angelos Charisteas und Eric Choupo-Moting in der 65. Minute zwei Offensivspieler eingewechselt, doch an der fehlenden Durchschlagskraft des FCN änderte das nichts.