HSV duselt sich auf Platz eins – 1:0 gegen Bayern

Zum Rückrundenstart der 1. Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV zumindest vorübergehend den Platz an der Sonne übernommen und mit dem Sieg im Topspiel des 18. Spieltages gegen den doch nicht unbesiegbaren deutschen Rekordmeister FC Bayern München dem Rest im Oberhaus neuen Mut gemacht.

Am Freitagabend feierten die Hanseaten einen nicht unverdienten 1:0 (1:0)-Erfolg über die Elf von Coach Jürgen Klinsmann und setzten sich zumindest bis Smastag 17:15 Uhr auf den ersten Platz vor Herbstmeister 1899 Hoffenheim, der im der neuen Arena Energie Cottbus zu Gast hat. Den Treffer des Tages besorgte der kroatische Nationalspieler Mladen Petric in der 44. Minute per Kopf vor 57.000 Fußball-Fans in der ausverkauften HSH Nordbank Arena für die Gastgeber, die mit dem gegen Ende des hochklassigen Fußball-Krimis noch gefährdeten Erfolg Titelansprüche anmeldeten.

Drei Tage nach dem souveränen 5:1-Sieg im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart wurden die Münchner mit der ersten Schlappe nach zuletzt elf Partien ohne Niederlage von einem engagierten und klar besseren HSV wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Nach einem schwachen ersten Durchgang, in dem Bayern-Präsident Franz Beckenbauer seine Elf als “Standfußballer” sah, bemühte sich der Gast aus München mit einem schwachen Franck Ribéry in der dramatischen Schlussphase mit enormen Druck um den Ausgleich. Aber Miroslav Klose (66./82.) hatte zwei Mal Pech, Luca Toni (69.) vergab freistehend aus kürzester Distanz.


Die Hamburger, bei denen die Verpflichtung des französischen Mittelfeldspielers Mickael Tavares von Slavia Prag so gut wie perfekt ist, überzeugten vor allem mit elanvollem und direktem Angriffsspiel, hatten bei zwei umstrittenen Szenen aber auch Glück, als Schiedsrichter Knut Kircher die Treffer von Toni (29.) und Klose (48.) nicht anerkannte.

Während Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann personell aus dem Vollen schöpfen konnte, musste der HSV auf den gesperrten Torjäger Ivica Olic verzichten. Der Kroate, der im Sommer ablösefrei zu den Bayern wechselt, hatte beim 3:1-Pokalsieg über 1860 sein Team im Alleingang ins Viertelfinale geschossen. Aber Landsmann Petric sprang für Olic ein. Nach dem Führungstreffer hatte er das 2:0 auf dem Fuß, doch sein Schuss (46.) knallte an den Pfosten.

Der sehr spielfreudige HSV brannte von Beginn des Spiels, das in 170 Länder live übertragen wurde, an ein Offensiv-Feuerwerk ab. Bayern-Keeper Michael Rensing konnte einen strammen Schuss des starken Nationalspielers Piotr Trochowski (6.) gerade noch an den Pfosten lenken. Während die Bayern nach vorne fast gar nichts zu Stande brachten, genoss Hamburg die freien Räume – Jonathan Pitroipa (21.) konnte von Philipp Lahm im letzten Moment am Torschuss gehindert werden.


Den einzigen Aufreger vor dem HSV-Tor lieferte Schiedsrichter Kircher, als er den Treffer von Luca Toni (29.) zum Entsetzen des Italieners annullierte. Der Referee ahndete ein leichtes Zupfen des Weltmeisters am Trikot von Bastian Reinhardt. Eine Minute vor der Pause konnte der HSV-Anhang die doch noch bejubeln, als Petric mit seinem neunten Saisontor zur verdienten Führung einköpfte. Rensing hatte zuvor einen abgefälschten Schuss von David Jarolim nur abklatschen können.