HSV auf bestem Weg alles zu verspielen – 0:1 gegen Köln

Der Hamburger SV ist auf bestem Weg nach DFB-Pokal, UEFA-Cup und deutscher Meisterschaft nun auch noch das Minimalziel die Teilnahme an der Europa League zu verspielen. Die Norddeutschen unterlagen am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 0:1 (0:1) dem 1. FC Köln.

Dabei wirkten die Hanseaten im insgesamt 52. Pflichtspiel der laufenden Saison ideenlos und mussten vor dem letzten Spieltag am kommenden Samstag bei Eintracht Frankfurt den fünften Tabellenplatz an Borussia Dortmund abgeben. Den Treffer des Tages besorgte Fabrice Ehret bereits in der 9. Minute und machte damit den ersten Sieg für die Kölner seit zwölf Jahren in Hamburg perfekt. Die Geißböcke hatten am 17. Mai 1997 zuletzt beim HSV gewonnen (4:0).

Die Gäste begannen auch ohne Goalgetter Milivoje Novakovic, der kommende Woche an der Leiste operiert werden muss, sowie die gesperrten Pierre Womé und Youssef Mohamad engagiert und suchten den Torabschluss. Einen weiten Abschlag von Torhüter Thomas Kessler, der zum zweiten Mal den verletzten Faryd Mondragon vertrat, nutzte der 22 Jahre alte Ehret zu seinem dritten Saisontreffer. Dem waren Fehler von Guy Demel gegen Manasseh Ishiaku und dann Collin Benjamin gegen den Franzosen vorausgegangen. Torhüter Frank Rost hatte keine Chance gegen den Treffer, der vom Innenpfosten ins Gehäuse gelenkt wurde.


Wie eine kalte Dusche wirkte das frühe Tor, das alle Pläne der Hanseaten über den Haufen warf und die Stimmung in der mit 57.000 Besuchern ausverkauften Nordbank-Arena auf den Nullpunkt sinken ließ. Vor der Partie waren noch Publikumsliebling Ivica Olic (zu Bayern München) und der verletzte Innenverteidiger Bastian Reinhardt mit Blumensträußen vom Vorstand und Jubelgesängen verabschiedet worden. Zum Pausentee gab es ein gellendes Pfeifkonzert der Anhänger, die die schlechteste Halbzeit seit Monaten gesehen hatten.

Jol reagierte und nahm den müden Atouba heraus, der nach seiner halbjährigen Verletzungspause noch nicht die Kraft für zwei Bundesliga-Partien in vier Tagen hatte. Trochowski sorgte für mehr Struktur im Angriff, zumal Jol ihm nach 60 Minuten für den zweikampfschwachen Streit den schnellen Jonathan Pitroipa zur Seite stellte. Streit, der nach dem letzten Saisonspiel nächsten Samstag bei Eintracht Frankfurt seine Koffer packen muss, hätte fast das zweite Gegentor verschuldet, als er leichtsinnig Ishiaku (60.) davonrennen ließ.

Ohne zwingende Tormöglichkeit in der ersten Halbzeit, legten die Gastgeber danach wenigstens einen Gang zu. Angetrieben von Trochowski kam Collin Benjamin (68.) per Kopf zur besten Chance, verfehlte aber knapp. Die hektischen Angriffsbemühungen der gehemmten Hamburger mündeten nicht in einen Torerfolg. In der 90. Minute hätte Piotr Trochowski noch ausgleichen können. (dpa)