Am 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga ist die Serie von Hertha BSC Berlin nach zehn Heimsiegen in Folge ohne Niederlage beendet. Der Hauptstadtclub unterlag am Samstagnachmittag im Berliner Olympiastadion Borussia Dortmund mit 1:3 (0:1) und fiel vom ersten auf den dritten Platz ab.
Für die Mannschaft von Coach Jürgen Klopp, bei der Alexander Frei (25. Minute), Sebastian Kehl (63.) und Nelson Valdez (82.) erfolgreich waren, war es der erste Dreier in der Fremde seit über vier Monaten. Dabei half den Berlinern auch der zwischenzeitliche Ausgleich von Raffael (54.) nicht, den Platz an der Sonne musste man an den VfL Wolfsburg abgeben, der zu Hause dem deutschen Rekordmeister eine 5:1-Abreibung verpasste. Der BVB ist wieder bis auf fünf Zähler an die UEFA-Cup-Plätze herangerückt.
Die Platzherren, die mit Arne Friedrich nach überwundenem Muskelfaserriss und den begnadigten Patrick Ebert aufliefen, waren von Beginn an vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion übernervös. Zahlreiche Abspielfehler und Missverständnisse brachte den BVB, der ohne Tinga, Hummels, Boateng und Kringe antreten musste, immer wieder in Ballbesitz. Berlin versuchte es 30 Minuten lang ausschließlich mit längen Bällen auf Woronin, doch ernsthafte Gefahr für BVB-Keeper Roman Weidenfeller gab es nicht. Einzig in der 4. Minute musste er vor Maximilian Nicu klären. Auch die Freistoß-Flanken-Versuche des teilweise übermotivierten Ukrainers, der trotz eines Nasenbeinbruchs ohne Maske spielte, verpufften.
Die Gäste, nach dem jüngsten, langersehnten Erfolg gegen Bremen mit neuem Selbstbewusstsein, erkannten schnell ihre Chance. Tamas Hajnal schoss nach schöner Direkt-Ablage von Frei aus zehn Metern knapp am langen Eck vorbei (8.). Nach einem Kopfball von Felipe Santana brachte Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny noch die Fingerspitzen an den Ball (20.). Doch als nach feinem Pass des noch von einem Infekt geschwächten Hajnal der Schweizer Frei direkt abzog und zu seinem zehnten Saisontor traf, war der Tscheche ohne Chance.
Erst nach dem 0:1 legte der Spitzenreiter seine Zurückhaltung ab und zwang BVB-Torwart Weidenfeller gleich zu einer ganzen Serie von Großtaten. Erst strich ein Freistoß von Ebert knapp über die Latte (30.), dann parierte Weidenfeller Schüsse von Nicu und Cicero aus Nahdistanz (33.). Schließlich war der Gäste-Keeper auch bei zwei Versuchen von Woronin (36., 37.) auf dem Posten. Pech für Hertha, als ein Kopfball von Rodnei (41.) an die Latte klatschte. Der Ausgleich fiel dann kurz nach der Pause nach einem tollen Solo von Raffael. Der Brasilianer vernaschte gleich vier Dortmunder und auch Weidenfeller.
Der BVB allerdings zeigte sich keineswegs geschockt und suchte selbst wieder die Offensive. Nelson Valdez scheiterte noch an Drobny (56.), Hajnal zielte knapp über den Kasten (58.). Doch fünf Minuten später war Ex-Nationalspieler Kehl nach Flanke von Dede mit dem Kopf zur Stelle. Hertha-Coach Favre setzte danach alles auf eine Karte, brachte gleich drei neue Offensiv-Kräfte – ohne Wirkung: Subotic klärte auf der Linie gegen Raffael (75.). Valdez machte mit einem Schuss aus der Drehung dann alles klar. (dpa)