Hertha BSC nach 2:1 über Gladbach Tabellenführer

Am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC Berlin zumindest bis zum Sonntag die Tabellenführung übernommen. Der Hauptstadt-Club schlug Bundesliga-Schlusslicht Gladbach mit 2:1 (2:0).

Damit übernahm Berlin mit 43 Zählern die Tabellenführung vor dem HSV (42), der am Sonntag (17:00 Uhr) den VfL Wolfsburg empfängt. Die Platzherren fuhren mit effektivem und kompromisslosem Fußball bereits den neunten Erfolg hintereinander im eigenen Stadion ein. Vor 48.534 Fußball-Fans im Olympiastadion besorgten der Ukrainer Andrej Woronin in der 28. Minute und der Ungar Pal Dardai (44.) die Tore für die Hauptstädter. Die Fohlen, die inzwischen sechseinhalb Jahre in Berlin nicht gewinnen konnten, stehen mit 16 Zählern weiter am Ende der Tabelle. Daran änderte auch der Anschlusstreffer von Michael Bradley (69.) per Elfmeter nichts mehr.

Der Einsatz von Woronin entschied sich erst kruz vor der Partie, so dass Coach Lucien Favre dieselbe Startelf wie bei der 1:2-Schlappe in Wolfsburg zur Wiedergutmachung ins Rennen schicken. Die Platzherren, die weiterhin ohne die verletzten Pantelic, Kacar, Chahed und Lustenberger antreten mussten, begannen rasant. Raffael scheiterte allein vor Logan Bailly am erneut starken belgischen Schlussmann der Gladbacher (9.). Dabei wurden gleich mehrere Versuche der Herthaner in allerletzten Sekunde abgeblockt. Doch nach Traumpass von Cicero ließ sich Woronin nicht zweimal bitten und markierte seinen siebten Saisontreffer.

Die Meyer-Elf versteckte sich aber nicht in Berlin. Die Gäste setzten, auch ohne Routinier Tomas Galasek (Magen-Darm) zu gefährlichen Angriffen an, den dann allerdings die abschließende Konsequenz fehlten. So kam Bradley einen Schritt zu spät (10.). Jung-Nationalspieler Marko Marin, der immer wieder die Flügel wechselte, machte bei seinen Dribblings oft einen Haken zuviel.


Die Berliner zeigten sich wesentlich zielstrebiger und effektiver. Kurz vor dem Pausenpfiff war es U-21-Nationalspieler Patrick Ebert, der Dadai bediente, der wenig Mühe hatte das Spielgerät ins rechte untere Eck zu befördern.

Nach Wiederbeginn bauten die Gastgeber stark ab und Gladbach investierte mehr. Zunächst war es der eingewechselte Neville, der zwei gute Gelegenheiten vergab (55., 57.), ehe Schiedsrichter Peter Gagelmann nach einer Abwehr-Grätsche von Arne Friedrich gegen Marin auf den Elfmeterpunkt zeigte. US-Boy Bradley verwandelte sicher. In der Folge drängten die Gäste auf den Ausgleich, Marin fand seinen Meister mit seinem Freistoß in Keeper Jaroslav Drobny (86.). Die deutlicheren Chancen vergaben aber die Platzherren auf der gegenüberliegenden Seite. Raffael (83.), nerneut Woronin (90.) und Waleri Domowtschijski (90.+2) hätten das Ergebnis noch höher ausfallen lassen können.