Hertha BSC Berlin konnten den Höhenflug auch ohne den verletzten Goalgetter Marko Pantelic weiter fortgesetzen und den vierten Heimerfolg in Serie feiern.. Der Hauptstadtclub gewann das Verfolger-Duell gegen den Hamburger SV nach einem frühen 0:1-Rückstand noch mit 2:1 (0:1).
Hertha verdrängte die Hanseaten damit vom vierten Platz in der Tabelle. Vor 48.285 Fußball-Fans im Olympiastadion war es der Hamburger Mladen Petric, der die Gäste in der 12. Minute per Fallrückzieher in Führung brachte. Doch kurz nach dem Seitenwechsel drehten Cicero (46.) und der eingewechselte Bulgare Waleri Domowtschijski (49.) noch das Spiel. Die Gäste kassierten die dritte Pleite in der Fremde in Folg und warten seit dem 29. August 1997 auf einen Erfolg in Berlin.
Ohne Pantelic agierte Andrej Woronin als einzige Spitze, war aber im ersten Spielabschnitt zu oft auf sich alleine gestellt. Der Ukrainer hatte zwar die erste Torchance, als er nach feinem Zuspiel von Maximilian Nicu aus spitzem Winkel an HSV-Keeper Frank Rost (8.) scheiterte. Doch danach waren die Gäste das spielbestimmende Team und wirkten frischer und frecher als die Platzherren.
Das mutige Auftreten der Hamburger wurde mit dem sehenswerten Führungstor belohnt. Nach einem kapitalen Stellungsfehler von Berlins Nationalspieler Arne Friedrich konnte sich Petric den Ball mit der Brust selbst vorlegen und vollendete aus knapp elf Metern mit einem artistischen Fallrückzieher zu seinem fünften Saisontor. Hertha- Torwart Jaroslav Drobny blieb dabei nur die Rolle des verdutzten Betrachters. Der Treffer blieb allerdings der einzige Höhepunkt der ersten 45 Minuten, die die Bezeichnung Spitzenspiel nicht verdienten.
Hertha-Trainer Lucien Favre reagierte in der Pause auf den uninspirierten Auftritt seiner Elf und brachte Domowtschijski für den enttäuschenden Raffael. Keine 30 Sekunden waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Cicero per Flugkopfball nach Hereingabe von Chahed zum 1:1 traf. Drei Minuten später stimmten die Berliner Fans “Jetzt geht’s los”-Gesänge an. HSV-Verteidiger Marcell Jansen ließ sich von Nicu überrumpeln und Domowtschijski verwertete dessen Zuspiel.
Erst jetzt knüpften die Berliner an ihre zuletzt starken Leistungen an. Die Verteidigung um den Kroaten Josip Simunic, der als einziger Akteur auf dem Rasen Handschuhe trug, stand nun deutlich sicherer. Piotr Trochowski (70.) und Petric (74.) versuchten es aus der Distanz, scheiterten aber am sicheren Drobny im Berliner Tor. Auf der Gegenseite hatte der fleißige Woronin die Chance, schon früh alles klar zu machen, doch Rost war auf dem Posten (79.). (dpa)