Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat seinem neuen Trainer Martin Jol einen erfolgreichen, aber glanzlosen Heim-Einstand geschenkt. Die Hanseaten setzten sich gegen den Karlsruher SC, die man im letzten Spiel der abgelaufenen Saison mit 7:0 nach Hause schickte, mit 2:1 (1:0) durch.
Das erste Eigentor der Saison durch KSC-Abwehrspieler Tim Sebastian (33. Minute) brachte den Gastgeber auf die Siegerstraße. Zwar gelang Sebastian Freis (67.) der zwischenzeitliche Ausgleich für den KSC, doch vor 50.637 Zuschauern konnte Joris Mathijsen in der 90. Minute das Siegtor markieren.
Nach dem Weggang von Abwehrspieler Vincent Kompany (Manchester City) und den Ausfällen von Bastian Reinhardt und Jerome Boateng, tat sich die neu formierte HSV-Abwehr anfangs schwer. Nur drei Monate nach dem Hamburger Kantersieg zeigten sich die Badener engagierter im Zweikampfverhalten. Allerdings fehlte die spielerische Linie während des gesamten Spiels.
KSC-Trainer Edmund Becker setzte auf die Siegerelf von Bochum, musste allerdings in der Defensive Michael Mutzel und Massimilian Porcello ersetzen. Für die beiden, die wegen Muskelproblemen ausfielen, kamen Godfried Aduobe und Freis. In den ersten 45 Minuten konnten sich die Gäste aber keine nennenswerten Möglichkeiten erarbeiten. Nur Antonio da Silva, der vom VfB Stuttgart zum KSC wechselte, gab einen Warnschuss in Richtung Frank Rost ab (17.).
Fast hundertprozentige Torchancen vergaben hingegen die Hausherren. So scheiterte Iviva Olic (24.) per Kopf nach Flanke von Nationalspieler Piotr Trochowski. Nach Freistoß von Trochowski, der nach dem Weggang von Rafael van der Vaart (Real Madrid) für alle Standards zuständig ist, vergab der Niederländer Nigel de Jong (32.) per Kopf. Der gut aufgelegte Trochowski bewahrte dem HSV noch vor einem Eigentor von Abwehrspieler Thimothee Atouba, der das Spielgerät fast ins eigene Netzt abgewehrt hätte.
Der Neu-Karlsruher Sebastian sorgte dann mit seinem Eigentor, dass sich nach einer Hereingabe von Thimothee Atouba ereignete. KSC-Schlussmann Miller hatte gegen den überraschenden Schuss seines Mitspielers keine Chance.
Anfang der zweiten 45 Minuten zeigte sich dann mal wieder die bekannte Abschlussschwäche des HSV. Trochowski (51.) und Olic (57.) hätten das Ergebnis erhöhen müssen. So deutete sich der Ausgleich durch die Badener an. So machten die Hausherren Platz für Konter. Erst verpasste aber Kennedy in aussichtsreicher Position, doch dann war es Freis, der nach Vorarbeit von da Silva den Ausgleich markierte.
Erst in den letzten 15 Minuten nahmen die Hamburger ihre offensiven Bemühungen wieder auf, doch fehlte auch im Spiel 2 nach van der Vaart ein Anführer. Neuzugang Mladen Petric, der gut 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt wurde, verfehlte mit einem Freistoß in der 81. Minute nur knapp das KSC-Tor. So war es dann Innenverteidiger Mathijsen, der sich mit seinem Last-Minute-Schuss im Strafraum-Getümmel doch noch durchsetzten konnte und den glücklichen Siegtreffer erzielte. (dpa)