Frankfurt in der Krise – 0:2-Heimpleite gegen Wolfsburg

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat mit dem ersten Auswärtssieg der Saison seine Ambitionen auf einen Platz für das internationale Geschäft untermauert und gleichzeitig Liga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt in die Krise geschossen.

Vor 35.600 Zuschauern in der Commerzbank-Arena zu Frankfurt gewannen die Gäste aus Niedersachsen verdient 2:0 (1:0). Mit dem Sieg bleiben die Wölfe im Jahr 2009 in der 1. Liga weiterhin unbesiegt. Wohingegen die Hessen in der Rückrunde noch auf den ersten Erfolg warten und den Blick in Richtung Abstiegsränge richten müssen. Edin Dzeko (9. Minute) und Zvjezdan Misimovic (66./Handelfmeter) erzielten die Tore für den VfL, die in vier Tagen im UEFA-Cup auf Paris St. Germain treffen.

Wolfsburgs Trainer Felix Magath musste an seiner alten Wirkungsstätte ohne den nach wie vor am Knie verletzten Grafite auskommen und setzte auf ein System mit Dzeko als einzige Spitze. Der eine Stürmer genügte vollkommen, um die wackelige Abwehr der Hausherren dauerhaft auf Trab zu halten. Frankfurts Coach Funkel hatte als Ersatz für den gesperrten Chris in der Innenverteidigung auf Habib Bellaid gesetzt und der Franzose konnte bei der Niederlage in seinem elften Saisoneinsatz nicht überzeugen.

Schon in der 9. Minute nutzte Dzeko die Unordnung in Frankfurts Defensive zur Wolfsburger Führung, indem er eine Flanke von Christian Gentner am langen Pfosten einköpfte. Nur fünf Minuten später hätten die Gäste fast auf 2:0 erhöht, doch der Japaner Makoto Hasebe wurde nach Zuspiel von Dzeko im letzten Moment abgeblockt. Hasebe stand beim VfL wie Sebastian Schindzielorz im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen den VfL Bochum vor einer Woche neu in der Anfangsformation. Dafür saß Joshito Okubo nur auf der Bank, Sascha Riether fehlte wegen einer Innenbanddehnung.

Nach der frühen Führung hatten die Wölfe nur wenig Mühe, die Partie zu kontrollieren. Frankfurt agierte im Spiel nach vorne viel zu ungenau und ideenlos, so dass sich die Angreifer Martin Fenin und Nikos Liberopoulos kaum einmal in Szene setzen konnten. VfL-Torwart Diego Benaglio, der seine Schleimbeutel-Entzündung rechtzeitig auskuriert hatte, verlebte so einen ruhigen Nachmittag. Nur einmal kamen die Hausherren vor der Pause gefährlich vor das Wolfsburger Tor, doch Benjamin Köhler verfehlte nach einer Fenin-Flanke den Ball.

Nach der Pause brachte Funkel mit Leonard Kweuke für den enttäuschenden Alexander Meier einen dritten Angreifer. Die Gastgeber erhöhten danach kurzzeitig den Druck und forderten in der 50. Minute einen Strafstoß, nachdem Fenin im Strafraum mit VfL-Verteidiger Peter Pekarik zusammengestoßen war. Schiedsrichter Wolfgang Stark ließ aber weiterlaufen. Eine Viertelstunde später zeigte der Unparteiische auf der Gegenseite sehr zum Unmut der Eintracht auf den Elfmeterpunkt, weil Kweuke den Ball nach einem Freistoß von Marcel Schäfer an die Hand bekommen hatte. Misimovic verwandelte sicher zur Entscheidung. (dpa)