Der über weite Strecken der Partie harmlose Hamburger SV hat dank Markus Berg die Tür zur K.O.-Runde in der Europa League weit aufgestoßen. So war der Schwede in der 63. Minute bei Celtic Glasgow für den Treffer des Abends zuständig.
Vor 45.000 Fußball-Fans im Celtic Park sorgte Berg mit seinem 5. Tor im laufenden Wettbewerb zum 1:0 (0:0)-Sieg dafür, das die Norddeutschen bin der Gruppe C mit sechs Zählern zur Spitze aufschlossen und mit einer Menge neuem Selbstvertrauen zum Top-Spiel der Bundesliga am kommenden Sonntag zum FC Schalke 04 reisen. Für die auch in der Liga kriselnden Schotten hingegen nach nur einem Punkt aus drei Spielen düster aus.
Die Personalnot im Angriff konnte Chefcoach Bruno Labbadia mit seiner Umstellung gegen die in der Liga seit drei Spielen erfolglosen Gastgeber nicht entscheidend lindern. So brachte der HSC-Coach für Nationalspieler Piotr Trochowski Jonathan Pitroipa, der Berg zwar die erste Chance auflegte (14.), ansonsten aber ebenso wie Eljero Elia für wenig Gefahr sorgte.
Zudem fehlte auch der am Knie verletzte Verteidiger Jerome Boateng, der kurz vor dem Anpfiff doch passen musste und von Rozehnal vertreten wurde. Nach langer Zwangspause feierte Marcell Jansen dagegen sein Comeback in der Startelf. Der Nationalspieler war bemüht und hätte mit etwas mehr Glück die Hanseaten in der 30. Minute fast in Führung gebracht. Sein mit viel Risiko und Optimismus angesetzter Volleyschuss landete doch im Nachhimmel.
Allerdings zeigte auch Jansen Schwächen in der Defensive, die schon in der 13. Minute einen gemeinschaftlichen Blackout hatte. So kam Scott Brown völlig frei zum Schuss, vergab aber aus nur fünf Metern leichtfertig. Kurz vor dem Pausenpfiff bettelten die Hamburger förmlich um das 0:1. Zunächst war es Shaun Maloney, der allein vor Keeper Frank Rost auftauchte, weil der Defensivverbund auf Abseits spekulierte. Doch er vergab ebenso kläglich wie Mannschaftskollege McDonald keine Minute später.
So retteten die Gäste das torlose Remis mit Glück in die Halbzeitpause. Nach Wiederbeginn starteten die Hausherren in fünf sehr starken Minuten den Versuch, in Führung zu gehen. Doch wie in den ersten 45 Minuten und auch bei der torlosen Generalprobe am vergangenen Wochenende gegen den FC Motherwell brachten sie die Kugel einfach nicht im Tor unter. Auf der gegenüberliegenden Seite war es dann Elia, der am Querbalken scheiterte (51.).
Als man sich langsam auf eine Punkteiteilung geeinigt zu haben schien, schlug Berg gnadenlos zu. Zé Roberto hatte ihn mustergültig bedient und der schon als Fehleinkauf gebrandmarkte Schwede ließ Glasgows Schlussmann Artur Boruc mit einem prächtigen Schuss aus 18 Metern keine Abwehrmöglichkeit. In der Folgen zog sich der HSV weitestgehend zurück und erlebte in der 80. Minute nochmals eine Schrecksekunde, als der eingewechselte Patrick McCourt nur knapp verfehlte.