Übungsleiter Felix Magath vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg muss für seine Beleidigung des Schiedsrichters bezahlen, obwohl er sich weiter mit aller Kraft dagegen stemmt. Das DFB-Sportgericht blieb ließ sich auch in der mündlichen Verhandlung gegen Magath nicht erweichen.
Das Gremium unter Vorsitz von Hans E. Lorenz bestätigte nun die bereits im schriftlichen Verfahren verhängte Geldstrafe von 10.000 Euro. Der Trainer der Niedersachsen fühlt sich weiterhin ungerecht behandelt. “Mit dem Urteil musste ich nach den Äußerungen des DFB-Vizepräsident Rainer Koch rechnen. Eine Berufung schließe ich nicht aus“, erklärte der 55-Jährige. Hierfür hat er genau sieben Tage Zeit.
Magath fühlte sich in der knapp 120 Minuten andauernden Verhandlung in der DFB-Zentrale gelobt wie selten zuvor. “Solche Komplimente wie heute vom Vorsitzenden habe ich schon lange nicht mehr bekommen. Ich bin ganz gerührt“, sagte Magath in seiner gewohnt ironischen Art. Lorenz hatte den Trainer als eine herausragende Persönlichkeit im deutschen Fußball gewürdigt. Zudem sei er ein unbescholtener Trainer, der in knapp 14 Jahren nie vor dem DFB-Sportgericht erscheinen musste. “Ich muss Sie bewundern, dass Sie bei allem Stress so lange durchgehalten haben“, meinte Lorenz. “Nach so viel Lob verstehe ich das Urteil erst recht nicht“, sagte Magath wiederum.
Die Richter sahen den Tatbestand des unsportlichen Verhaltens als erwiesen an. Magath hatte am 22. November in der Halbzeitpause der Partie der Wolfsburger gegen den VfB Stuttgart (4:1) Schiedsrichter Helmut Fleischer mit den Worten “Ihre Spielleitung ist unter aller Sau” beleidigt und war auf die Tribüne verbannt worden. Das Sportgericht bezeichnete den Satz als Schmähkritik. “Das war eine herabwürdigende Äußerung“, sagte Lorenz. Magath wollte dem Unparteiischen auf dem Weg in die Kabine auf einen Vorfall während der Partie hinweisen, doch Fleischer ließ dies nicht zu. Da habe er aus Ärger den Satz gesagt.
Magath fühlt sich an den Pranger gestellt: Dafür verantwortlich ist nach seiner Auffassung DFB-Vize Rainer Koch. Er hatte dem Wolfsburger Trainer vorgehalten, die “massive Beleidigung des Schiedsrichters zu bagatellisieren, Stimmung gegen die Schiedsrichter zu machen und sich mit den Rechtsorganen des DFB anzulegen“. Magath sieht das anders: “Ich akzeptiere Fehlentscheidungen der Schiedsrichter schon die ganzen Jahre, ohne ein Wort zu sagen. Es sieht keiner, wenn ich nichts mache. Ich will Gerechtigkeit.”