Bundesliga Ergebnisse vom Samstag: FC Bayern trotz Kantersieg noch nicht Meister – Kellerkinder verlieren

Die deutsche Meisterschaft ist nach dem 27. Spieltag noch nicht definitiv entschieden. Zwar landete der FC Bayern München im zehnten Rückrundenspiel den zehnten Sieg und schickte den Hamburger SV mit einer 2:9-Packung auf die Heimreise, doch weil Borussia Dortmund ebenfalls gewann ist der Titelgewinn rechnerisch noch nicht perfekt.

FC Schalke 04 – TSG 1899 Hoffenheim 3:0 (0:0)
Schalke hat seine Chancen auf die Champions League gewahrt und mit einem 3:0-Erfolg gegen Hoffenheim zumindest bis zum morgigen Sonntag Eintracht Frankfurt vom vierten Platz verdrängt. Hoffenheim dagegen bleibt Tabellenvorletzter und muss froh sein, dass die Konkurrenz aus Augsburg ebenfalls verloren hat.

Lange Zeit lieferten die Gäste aber zumindest einen defensiv überzeugenden Auftritt und bereiteten der Schalker Offensive einige Probleme. Erst in der Schlussphase wurden die Königsblauen zielstrebiger und legten angetrieben vom eingewechselten Raffael einen Gang zu. Für die Führung sorgte dann nach 71 Minuten allerdings Marco Höger, der einen Konter selbst einleitete und schließlich nach Rückpass von Jefferson Farfan zum 1:0 abschloss. Mit diesem Treffer war der Bann gebrochen und Schalke erhielt gegen die nun zwangsläufig öffnenden Gäste Räume zum Kontern, die Raffael in der 79. nach Hereingabe von Sead Kolasinac und Teemu Pukki in der 83. Minute nach Vorlage des starken Raffael für zwei weitere Treffer zum 3:0-Endstand nutzten.

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 1:2 (0:1)
Dortmund darf sich nach dem Sieg in Stuttgart noch eine weitere Woche lang amtierender deutscher Meister nennen. Mit dem Erfolg am Nachmittag verhinderte der BVB, dass der FC Bayern bereits am Abend vorzeitig die Meisterschaft feiern durfte. Zudem festigte der BVB den zweiten Tabellenplatz und hat weiterhin vier Zähler Vorsprung vor dem Dritten Bayer Leverkusen.

Obwohl die Partie für Dortmund nicht optimal begann und Trainer Jürgen Klopp schon früh Linksverteidiger Marcel Schmelzer wegen einem Nasenbeinbruch auswechseln musste, ging die Borussia mit einer 1:0-Führung in die Pause. Der für Schmelzer eingewechselte Lukasz Piszczek, der eigentlich hätte geschont werden sollen, traf in der 29. Minute per Kopfball zum 0:1, das bis zur 63. Minute Bestand hatte. Dann aber sorgte Stuttgarts rumänischer Winter-Einkauf Alexandru Maxim mit seinem ersten Bundesliga-Tor für den nicht unverdienten Ausgleich, der aber trotzdem nicht zum Punktgewinn reichte. Denn nachdem Stuttgarts Georg Niedermeier nach 70 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz musste, bekam der BVB deutliches Übergewicht, das Robert Lewandowski acht Minuten vor dem Ende zum 2:1-Siegtreffer nutzte.

SC Freiburg – Borussia Mönchengladbach 2:0 (0:0)
Nach zwei herben Niederlagen in Folge mit insgesamt fünf Gegentoren hat Freiburg wieder in die Spur gefunden und im direkten Duell zweier Europapokalaspiranten gegen Gladbach einen wichtigen 2:0-Erfolg eingefahren. Matchwinner war dabei ausgerechnet Max Kruse, dessen bevorstehender Wechsel im Sommer nach Gladbach vor wenigen Tagen publik wurde und der Freiburg mit zwei Treffern fast im Alleingang zum Sieg schoss.

Freiburg war schon in der ersten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft, kam aber kaum zu zwingenden Chancen, während die Gäste vom Niederrhein vor der Pause harmlos blieben. Auch im zweiten Durchgang war der Sportclub die spielbestimmende Mannschaft, doch die erste richtig große Chance hatte Gladbach mit einem Lattenschuss von Patrick Herrmann. Nach 69 Minuten war es dann soweit und Kruse traf nach einem mustergültig vorgetragenen Konter mit vielen Stationen zum nicht unverdienten 1:0. Nach einem verunglückten Abschlag von Borussen-Keeper Marc-Andre ter Stegen machte Kruse in der Schlussminute nach Vorarbeit von Ivan Santini mit dem 2:0 dann alles klar.

1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 1:1 (1:0)
Das Spiel hatte kaum begonnen und schon musste Bremens Keeper Sebastian Mielitz hinter sich greifen. Nach dem Bremer Anstoß leistete sich Innenverteidiger Assani Lukimya einen kapitalen Ballverlust gegen Andreas Ivanschitz, der den in der Mitte lauernden Adam Szalai bediente und der Ungar traf schon nach zwölf Sekunden zur Mainzer Führung.

Anschließend lieferten sich beide Mannschaften vor der Pause ein Duell auf eher mäßigem Niveau ohne Torchancen auf beiden Seiten. Erst nach dem Seitenwechsel nahm die Partie richtig Fahrt auf und die Zuschauer kamen richtig auf ihre Kosten. Während Mainz eine Reihe von Chancen zum 2:0 vergab, woran Bremens Schlussmann Sebastian Mielitz seinen Anteil hatte, spielte Werder selbst mutig nach vorne und wurde nach 69 Minuten durch den zehnten Saisontreffer von Aaron Hunt zum 1:1 belohnt. Bis zum Schlusspfiff lieferten sich beide Teams dann fast einen offenen Schlagabtausch, doch letztlich blieben alle Bemühungen um das entscheidende Tor erfolglos, sodass es beim am Ende gerechten 1:1 blieb.

FC Augsburg – Hannover 96 0:2 (0:0)
Augsburg hat im Kampf um den direkten Klassenerhalt einen herben Rückschlag wegstecken müssen. Das vor diesem Spieltag drittbeste Team der Rückrunde kassierte ausgerechnet gegen das schwächste Auswärtsteam der Liga eine ebenso bittere wie unverdiente Niederlage.

Der FCA, dessen Rückstand ans rettende Ufer dank der Niederlage von Düsseldorf nicht größer als die bisherigen fünf Punkte geworden ist, war über nahezu die gesamte Spielzeit die spielbestimmende Mannschaft und hatte ein klares Chancenübergewicht. Allerdings konnte die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl selbst die besten Möglichkeiten nicht verwerten, wobei Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler einige Male glänzend parierte und Gästespieler auf der Linie klärten. Auf der anderen Seite war Hannover offensiv weitgehend harmlos, erzielte am Ende aber dennoch zwei Tore. Wie aus dem Nichts gelang Konstantin Rausch nach einer Stunde das 0:1 und in der Nachspielzeit war es erneut Rausch, der mit seinem zweiten Treffer gegen die weit aufgerückte Augsburger Mannschaft die Entscheidung besorgte. Mit diesem Erfolg sind die 96 wieder bis auf zwei Punkte an den sechsten Platz herangerückt und dürfen damit wieder von der Europa League träumen.

Fortuna Düsseldorf – Bayer Leverkusen 1:4 (1:1)
Düsseldorf hat es nicht geschafft, aus der Niederlage des FC Augsburg Kapital zu schlagen und weiterhin nur fünf Punkte Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Zwar zeigte der Aufsteiger gegen Leverkusen eine durchaus ordentliche Leistung, doch letztlich war die Werkself die cleverere und vor allem vor dem Tor effektivere Mannschaft, die nicht unverdient drei Punkte mitnahm, die für die Festigung des dritten Platzes wichtig waren.

Nach 22 Minuten brachte Stefan Kießling Bayer per Elfmeter, den Leon Balogun an Sidney Sam verursachte, in Führung, doch die nicht geschockte Fortuna kam noch vor der Pause zurück und glich in der 41. Minute durch ein Eigentor von Leverkusen Daniel Schwaab zum 1:1-Halbzeitstand aus. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich Düsseldorf forsch und kam auch zu guten Chancen durch Mathis Bolly und Andreas Lambertz, doch die Tore fielen auf der anderen Seite. Ausgerechnet der zuletzt nach schwachen Leistungen nicht ganz zu Unrecht kritisierte Andre Schürrle, der noch einmal eine Chance in der Startelf erhielt, avancierte mit seinem Treffern in der 62. und 84. Minute zum Matchwinner, ehe Kießling vier Minuten vor dem Ende mit seinem zweiten Treffer für den 1:4-Endstand sorgte, der sicherlich mindestens ein Tor zu hoch ausgefallen ist.

FC Bayern München – Hamburger SV 9:2 (5:0)
Der FC Bayern ist aufgrund des Dortmunder Sieges in Stuttgart zwar noch nicht am 27. Spieltag deutscher Meister geworden, aber dennoch hat die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes für einen Paukenschlag gesorgt. Gegen einen desolaten Hamburger SV gewann der deutsche Rekordmeister mit 9:2 und fuhr damit zugleich den zehnten Sieg im zehnten Rückrundenspiel ein.

Bereits nach fünf Minuten eröffnete Xherdan Shaqiri den Torreigen für die von Beginn an klar überlegenen Bayern, die in der ersten Hälfte kurzen Prozess machten und bis zum Pausenpfiff durch Bastian Schweinsteiger (19.), Arjen Robben (33.) und Claudio Pizarro (30., 45.) ein klares 5:0 herausschossen. Der HSV, der erstmals in seiner Bundesliga-Geschichte fünf Gegentore in der ersten Halbzeit kassierte, präsentierte sich ganz schwach und brach früh in alle Einzelteile auseinander. Auch nach der Pause zeigten die Bayern mit dem Bundesliga-Dino kein Mitleid und erhöhten bis zur 68. Minute durch zwei weitere Treffer von Pizarro sowie das zweite Tor von Robben auf 8:0. Nun meldete sich auch der HSV leise zu Wort und kam in der 75. Minute durch Jeffrey Bruma zum Ehrentreffer, doch nur eine Minute später klingelte es schon wieder auf der anderen Seite und Franck Ribery erhöhte auf 9:1. Der Schlusspunkt zum 9:2 blieb dann vier Minuten vor dem Ende aber Hamburgs Heiko Westermann vorbehalten.