Mit der überraschenden Verpflichtung von Nuri Sahin, die nach Angaben von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke innerhalb von 48 Stunden nach einem entsprechenden Zeichen von Real Madrid abgewickelt wurde, hat Borussia Dortmund am Freitagabend für einen Paukenschlag gesorgt.
Bei der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, bei der die ebenfalls verkündete Vertragsverlängerung mit Nationalspieler Marcel Schmelzer bis 2017 ein wenig unterging, freuten sich alle Beteiligten über die Rückkehr des 24 Jahre alten Mittelfeldspieler zu seinem Heimatverein, den er im Sommer 2011 in Richtung Real Madrid verlassen hatte.
Damals war Sahin einer der herausragenden Spieler der Bundesliga und hatte großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Von der Doppelsechs aus organisierte der türkische Nationalspieler das Spiel des BVB mit millimetergenauen Pässen und glänzte überdies mit stets gefährlichen Standards, abgesehen von Elfmetern, von denen er 2010 und 2011 vier in Serie vergab.
Durchaus verständlich somit, dass sich Trainer Jürgen Klopp in “Bild” sehr zufrieden über den gelungenen Transfercoup zeigte: “Er ist ein absoluter Qualitätsspieler. Nuri erweitert unsere Optionen im Mittelfeld. Gerade dort hatten wir in letzter Zeit ja auch Verletzungssorgen.”
Nichtsdestotrotz stellt sich nun die Frage, wohin mit Sahin. Auf der Doppelsechs stehen mit Sebastian Kehl, Ilkay Gündogan und Sven Bender drei gestandene Profis zur Verfügung und auch der junge Moritz Leitner hat seine Qualitäten schon bewiesen. Wahrscheinlich ist, dass Klopp auch künftig auf die bewährte Kombination mit einem spielerische starken und etwas offensiver ausgerichteten Sechser wie Gündogan oder eben Sahin zusammen mit einem eher defensiver orientierten und denkenden Akteur wie Kehl oder Bender setzt.
Trotz der Dreifachbelastung mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal wird es in der Rückrunde, vorausgesetzt alle bleiben gesund, zu Härtefällen kommen. Ob dann alles ruhig bleibt, wird maßgeblich vom Erfolg abhängen, doch in der Vergangenheit hat Klopp bereits gezeigt, im Team gar keine Unruhe aufkommen zu lassen, sondern geschickt zu rotieren und alle zufriedenzustellen.