Der FC Bayern München ist zum Abschluss des 22. Spieltages in der Fußball-Bundesliga am Sonntagabend trotz 75-minütiger Überzahl nicht über ein torloses Remis bei SV Werder Bremen hinausgekommen.
Dabei mussten die Platzherren bereits in der 15. Minute den Verlust von Defensivmann Naldo hinnehmen, der die Rote Karte sah. Mit dem Remis verpasste der deutsche Rekordmeister die Revanche für die 2:5-Schlappe im September. Zudem hat der FCB nach vier sieglosen Spielen hintereinander als Tabellenfünfter bereits vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Berlin. In der kommenden Partie gegen Hannover 96 müssen die Klinsmann-Schützlinge auch noch auf die Dienste von Mannschaftskapitän Mark van Bommel verzichten, der vor 42.100 Fans im ausverkauften Weserstadion die fünfte Gelbe sah.
Die Partie zwischen den beiden schwach in die Rückrunde gestarteten Mannschaften bot 45 Minuten lang einen offenen Schlagabtausch. Dabei glichen die Platzherren die spielerischen Vorteile der Münchner durch große Moral aus und zeigten sich zudem vom umstrittenen Platzverweis wenig beeindruckt. Die Gäste aus München besaßen zwar die besseren Torgelegenheiten, waren aber wie zuletzt im Abschluss nicht durchschlagskräftig genug. Zudem besaßen die Hanseaten in dem wiedererstarkten Torsten Frings einen umsichtigen Organisator der Defensive. Auch hatten die Hanseaten in Schlussmann Christian Vander einen sicheren Rückhalt.
Bei den Bayern hatte Coach Jürgen Klinsmann seine Elf umbauen müssen. Weil Luca Toni wegen seiner Achillessehnenbeschwerden wieder ausfiel, war Miroslav Klose zunächst einzige Spitze. Für den grippekranken Philipp Lahm spielte Ze Roberto linker Verteidiger.
In einer temporeichen Begegnung kämpften beide Mannschaften von Beginn an mit offenem Visier. In der 4. Minute verhinderten der Innenpfosten und Bayern-Keeper Michael Rensing beim Schuss von Mesut Özil das frühe 1:0 für Werder. Auf der Gegenseite warf sich Wiese- Ersatz Vander entschlossen Hamit Altintop entgegen (6.) und machte damit die erste Bayern-Chance zunichte. Auch nach der Roten Karte gegen Naldo, dessen Rempler gegen Bastian Schweinsteiger an der Strafraumgrenze Schiedsrichter Manuel Gräfe als Notbremse wertete, bekamen die Gäste das Spiel nicht wie erhofft in den Griff.
Nach Naldos Platzverweis rückte Patri Pasanen in die Innenverteidigung und machte seine Sache dort nicht schlecht, auch wenn die Bayern in der Endphase der ersten Halbzeit der Führung näher waren. Zweimal scheiterte Tim Borowski, dem im Hinspiel zwei Treffer gelungen waren, in aussichtsreicher Position. Erst zielte der Ex- Bremer knapp vorbei (36.), dann war Vander auf der Hut (41.).
Zur weiteren Belebung der Offensive schickte Klinsmann mit Wiederbeginn Lukas Podolski als zweiten Stürmer auf den Rasen und ließ Schweinsteiger in der Kabine. Bei seinem zweiten Einsatz in der Rückrunde konnte der künftige Kölner in einer schwächer werdenden Partie aber nur wenige Akzente setzen. Obwohl die Bayern das Geschehen immer deutlicher beherrschten, blieben Chancen Mangelware. Dagegen hätte Claudio Pizarro in der 72. Minute für Werder alles klar machen müssen, als er völlig frei vor Rensing am Tor vorbei zielte.