Am 19. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Bayer 04 Leverkusen die Mini-Chance zur Herbstmeisterschaft klar vergeben. Mit einem glanzlosen 1:1 (0:0) gegen Energie Cottbus verabschiedete sich Bayer aus der wegen des Umbaus in der Rückrunde nicht bespielbaren BayArena.
Die rund 19.000 Fußball-Fans mussten sich lange gedulden, ehe Simon Rolfes das 1:0 in der 77. Minute markierte. Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit besorgte Jiayi Shao den Ausgleich. Die Heimspiele der Rückrunde trägt Bayer 04, das auf den fünften Tabellenplatz abrutschte, in der LTU-Arena in Düsseldorf aus. Dabei wird Energie Cottbus im DFB-Pokal (28. Januar) erster Gegner sein.
Mächtig angesäuert war nach dem unnötigen Remis Bayer-Chefcoach Bruno Labbadia. “Das ist total ärgerlich, es ist eine große Enttäuschung und völlig unnötig gewesen“, meinte er und sprach von “mangelnder Reife” seiner jungen Truppe. Sein Trainerkollege Bojan Prasnikar war dagegen hochzufrieden: “Wir haben taktisch sehr gut gespielt. Das Resultat ist fantastisch.”
Dennoch gehen die Lausitzer mit reichlich Abstiegssorgen und Personalproblemen in die Winterpause. Nachdem gerade die Suspendierung von Igor Mitreski wegen dessen Kritik an Verein, Trainer und Mitspielern aufgehoben worden war, sorgte nun der Zoff mit den bulgarischen Nationalspielern Dimitar Rangelow und Stanislaw Angelow vor dem Gastspiel in Leverkusen für Unruhe. Beide Akteure hatten ihren Verein über bulgarische Medien heftig wegen Geldstrafen für ihr Fehlen bei der Weihnachtsfeier vor einer Woche kritisiert und angekündigt, Cottbus nun unbedingt verlassen zu wollen. Beide Profis standen gegen Bayer dennoch im Kader der Lausitzer, saßen aber zunächst auf der Bank. Nicht dabei war der Gelb-gesperrte Energie- Kapitän Timo Rost. Dafür konnte Abwehrchef Mario Cvitanovic, der wegen einer Fußprellung zuletzt pausieren musste, wieder mitwirken.
Weniger aufregend als der Ärger um Angelow und Rangelow war die Partie zwischen dem Europacup-Anwärter und dem Abstiegs-Kandidaten. In der ersten Halbzeit boten beide Teams ein trostloses Gekicke, bei dem sich der Gastgeber mit wenig ansehnlichem Ballgeschiebe kaum Chancen erspielte. Und diese wenigen Möglichkeiten durch Nationalstürmer Patrick Helmes (15./38.) und Manuel Friedrich (18.), dessen Schuss knapp das Tor verfehlte, konnten nicht genutzt werden.
Nach dem Wiederanpfiff stieg das Niveau kaum. Beiden Teams fehlte es über weite Strecken an kreativer Spielgestaltung. In der 66. Minute hatten die Gäste durch Ervin Skela die beste Chance, als er aus spitzem Winkel schoss und Bayer-Torwart René Adler den Ball mit einer Glanzparade abwehren konnte. Zehn Minuten später gelang Nationalspieler Rolfes das 1:0, als er nach mehreren Schussversuchen seiner Mitspieler aus der Nahdistanz traf. Den schmeichelhaften Ausgleich erzielte der kurz zuvor eingewechselte Shao fast mit dem Abpfiff. (dpa)