Am sechsten Spieltag der Fußball-Bundesliga bleibt FC Energie Cottbus weiter der Angstgegner von Hertha BSC Berlin. Die Mannschaft von Coach Bojan Prasnikar gewannen das Berlin-Brandenburg-Derby im Olympiastadion mit 1:0 (1:0) Dies war gleichzeitig der siebte Erfolg der Lausitzer im elften Duell mit der Hertha.
Der Serbe Branko Jelic erzielte den Treffer des Tages und sorgte gleichzeitig für den ersten dreifachen Punktewinn in der laufenden Spielzeit. Zugleich konnten die Lausitzer erstmals die Abstiegs-Ränge verlassen. Der Hauptstadtclub, zuletzt vor fünfeinhalb Jahren über Cottbus gewonnen, steht dagegen immer noch ohne Heimsieg da und muss nun vor dem UEFA-Cup- Rückspiel am Dienstag bei St. Patrick’s Athletic in Dublin (Hinspiel 2:0) mit heftigen Druck leben.
Die Gäste aus der Lausitz traten nach dem 3:0-Erfolg im DFB-Pokal unter der Woche wieder mit ihren leuchtend orangenen Auswärts-Trikots an. Die Farbe schien beim Kontrahenten zu wirken: Die Prasnikar-Elf baute von Beginn an ein nicht ungewohntes Abwehr-Bollwerk vor Schlussmann Gerhard Tremmel auf, ließen sich nur ab und an mal in Herthas Hälfte blicken und erzielten zudem noch früh den Führungstreffer. Der Bulgare Stanislaw Angelow setzte sich gegen den unbeholfenen Marc Stein durch und das Zuspiel konnte Branko Jelic aus kurzer Entfernung im Hertha-Kasten unterbringen – dies war gleichzeitig der erste Treffer auf fremden Rasen in der Saison und überhaupt erst das zweite Energie-Tor. Jelic spielte für den verletzten Dimitar Rangelow, der sich Anfang der Woche wegen seiner Sprunggelenks-Verletzung zuzog, als einziger Angreifer.
Die pokalgeschädigte Hertha – mit 1:2 in Dortmund wieder einmal früh im nationalen Cup ausgeschieden – spielte vor rund 42 297 Fans nur in den ersten zehn Minuten mit Lust und Schwung. Energie- Verteidiger Mariusz Kukielka klärte in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Andrej Woronin (8.). Einen Schuss von Cicero (9.) entschärfte Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel – im Nachsetzen bugsierte Woronin in Abseits-Position aus vier Metern über das Tor.
Danach allerdings verfiel das Berliner Spiel in eine Art Schlafwagen-Kick: kein Tempo, zu lange Dribblings, alles ging durch die Mitte. Und genau da ballten die Gäste konsequent ihre Kräfte. Schon nach 25 Minuten zeigte Hertha die ersten Anzeichen von Ratlosigkeit, als sowohl Woronin wie auch Cicero den Ball aus großer Entfernung Tremmel in die Arme schossen. Das gleiche Bild auch nach der Pause: Die Berliner entwickelten aus klar überlegenem Ballbesitz keinerlei Gefahr – die Cottbuser mischten ihren Beton bis zum Schluss erfolgreich.