Beim Hamburger Sportverein träumt man langsam von einer Saison auf Tuchfühlung mit Titelfavorit FC Bayern München.
Die Hanseaten gewannen bei Arminia Bielefeld nach einem 0:2-Rückstand noch 4:2 bei Arminia Bielefeld und ebneten dem in den vergangenen Tagen für 27 Millionen Euro verstärkten Team von Coach Martin Jol den Weg in den oberen Tabellen-Bereich. Dabei lagen die Hamburger bis zur 40. Minute bereits verdient mit 0:2 hinten. Doch vor 24.500 Fußball-Fans in der Schüco-Arena bewahrten Bastian Reinhardt (40./50.), Ivica Olic (64.) und David Jarolim (77.) ihre Truppe vor der ersten Saison-Schlappe.
Als einzige Neuverpflichtung stand Marcell Jansen in der Anfangsformation der Gäste. Malden Petric musste sich dagegen zunächst mit einem Platz auf der Bank abfinden und wurde zu Beginn der zweiten 45 Minuten eingewechselt. Denfensivmann Silva wird erst am 11. September in Hamburg erwartet. Spielgestalter Neve soll sich bereits auf dem Weg in die Hansestadt begeben haben und wird am morgigen Sonntag vorgestellt. Zunächst schienen die hochkarätigen Neueinkäufe die Akteure auf dem Bielefelder Rasen zunächst zu lähmen. Denn nicht der Favorit aus Hamburg sondern die Gastgeber bestimmten zunächst das Geschehen.
Nach einem Patzer von Abwehrmann Demel waren die Ostwestfalen bereits in der 5. Minute dem Führungstreffer nahe: Doch der laufstarke und trickreiche Katongo traf aus spitzen Winkel nur das Aluminium. Doch nur einige Zeigerumdrehungen später konnte der 1,7 Millionen Euro Neuzugang aus Kopenhagen nach einem erneuten Demel-Aussetzer per Abstauber zum 1:0 netzen. In dieser Phase waren die Hamburger nicht wirklich in der Lage, das Spiel nur annähernd in den Griff zu bekommen. Nur bei Schüssen von Piotr Trochowski (7.) und Nigel de Jong (25.) war Torgefahr erkennbar.
Die höhere Laufbereitschaft der Arminia wurde noch vor der Pause ein zweites Mal belohnt. Der wiedererstarkte Wichniarek enteilte seinen Gegenspielern und erzielte mit einem Flachschuss ins lange Eck aus 14 Metern sein bereits viertes Saisontor. Die Freude der Ostwestfalen über die vermeintliche Vorentscheidung währte jedoch nur drei Minuten. Eine Kooperation von zwei Abwehrspielern brachte den HSV zurück ins Spiel: Nach Zuspiel von Demel beförderte Reinhardt den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.
Beflügelt vom Anschlusstreffer erwachten die Gäste nach Wiederanpfiff zu neuem Leben. Erneut stellte Defensivkraft Reinhardt Torjäger-Qualitäten unter Beweis und nutzte eine Trochowski-Flanke zum 2:2. Damit nicht genug: Mit seinem ersten Saisontor zum 3:2 brachte Olic die Gäste in Führung. Zwar bemühte sich die Arminia danach um den Ausgleich, musste aber einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Ein Fernschuss von Jarolim, den Michael Lamey abfälschte, sorgte für die Entscheidung zu Gunsten des HSV.