WM 2010: DFB-Auswahl packt Koffer – “Jetzt geht’s los”

Kaum wieder zu Hause heißt es für die 23 Mann starke DFB-Auswahl und Bundestrainer Joachim Löw wieder Sachen packen. “Jetzt geht’s los“, sagte der in Brasilien geborene Cacau voller Euphorie und meinte damit die Mission Titelgewinn bei der WM 2010 in Südafrika für die deutsche Nationalmannschaft.

Die Anspannung und auch die Freude wachsen. Am 6. Juni macht sich der mehr als 60 Köpfe starke DFB-Tross mit dem Sonderflug LH 2010 von Frankfurt (Main) auf nach Johannesburg. Dabei nehmen sie jede Menge Euphorie und insbesondere viel Hoffnung mit an Bord des Super-Airbus A380. “Deutschland wird eine wichtige Rolle spielen“, meinte Cacau.

Er ist auf der Jagd nach dem Stammplatz von Miroslav Klose. Der weiter in der Formkrise steckende Stürmer des FC Bayern München zeigt sich sieben Tage vor dem ersten Gruppenspiel der Deutschen kämpferisch, räumt zugleich aber auch eine Fehleinschätzung ein. “Ich muss zugeben, dass ich die Situation unterschätzt habe“, so der Torschützenkönig der WM 2006, der sich den Weg vom frustrierten Bankdrücker beim deutschen Meister zum Nationalspieler in Bestform deutlich einfacher vorgestellt hatte. “Ich muss nichts neu lernen, aber ich muss wieder ein besseres Gefühl für die Automatismen des Teams bekommen. Das hatte ich mir leichter vorgestellt“, so Klose in der “Bild”-Zeitung.

Anders dagegen Kloses Team-Kollegen, die sich schon bestens gerüstet fühlen. “Ich bin überzeugt davon, dass wir ein gutes Turnier spielen werden“, sagte Defensivmann Arne Friedrich. Der Noch-Berliner ist zwar einer der wenigen Älteren im “WM-Kindergarten” von Jogi Löw. Doch auch der 31 Jahre alte Friedrich steht mit für die Wandlung en innerhalb des Nationalmannschaft. Während der kürzlich beendeten Bundesliga-Spielzeit schwächelte Friedrich noch und stieg mit Hertha BSC sogar in die 2. Liga ab. Keiner traute dem Routinier eine positive WM-Überraschung zu. Doch im Kreise der DFB-Auswahl blüht Friedrich plötzlich wieder auf.

Ein “enormer Wille” zeichne die WM-Akteure in diesem Jahr aus, und “dass sie leidenschaftlich trainieren, wahnsinnig belastbar sind“, erklärte Löw. Nach dem 3:1-Sieg bei der WM-Generalprobe gegen Bosnien-Herzegowina sprach zunächst keiner mehr über die Ausfälle von Kapitän Michael Ballack und den vier weiteren Profis. “Ich möchte Leute in der Offensive, die kombinieren können“, betonte Löw.

Am 6. Juni muss die jüngste deutsche WM-Mannschaft seit 76 Jahren bis um 16.00 Uhr am Frankfurter Flughafen sein. Den Feinschliff am kommenden Tag in Pretoria hat der Bundestrainer längst im Kopf: Spiel ohne Ball, schnelle Kombinationen, Direktpass-Spiel. Im Super Stadium von Atteridgeville von Pretoria soll ganz besonders am mangelhaften Abschluss gearbeitet werden. Doch als erstes steht ein öffentliches Training auf dem Plan, wo sich die Mannschaft bei den Gastgebern vorstellen will.