Nach der erfolgreichen Qualifikation zur WM 2010 in Südafrika geht mit dem Spitzenspiel in Hamburg und den brisanten Spielen in Bremen und Nürnberg nach der Länderspiel-Pause der Bundesliga-Alltag wieder los.
Im Top-Spiel des neunten Spieltages stehen sich mit dem HSV und Bayern Leverkusen die einzigen noch unbesiegten Clubs gegenüber. Dabei steht für die Werkself beim Wiedersehen mit Ex-Coach Bruno Labbadia Platz eins in der Tabelle auf dem Spiel: Beide Clubs stehen punktgleich ganz oben und sind dank den effektivsten und besten Angriffsreihen schon mit vier Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz. Patzt der FC Schalke 04 als Tabellendritter beim krisengebeutelten VfB Stuttgart, könnten die Verfolger Bremen oder 1899 Hoffenheim im direkten Duell davon profitieren. Am 27. September 2008 gewannen die Norddeutschen mit 5:4 gegen die Kraichgauer. Werders Trainer Thomas Schaaf währe es nur recht: “Hauptsache, wir haben am Ende ein Tor mehr als der Gegner.”
Der absolute Gegensatz zum Spitzenspiel in Hamburg ist das Duell der Kellerkinder: Wiederaufsteiger Nürnberg (17.) empfängt das Schlusslicht Hertha BSC Berlin. Beide Mannschaften warten auf einen Befreiungsschlag. Herthas Coach Friedhelm Funkel, der nichts von einem Schicksalsspiel wissen will, will nach sieben Pleiten der Hauptstädter “kleine Schritte machen“, Leverkusens Coach Heynckes beim HSV einen großen. “Wir wollen jedes Spiel gewinnen, auch dieses“, so der Fußball-Lehrer. Nicht relevant ist für den Coach die erste Wiederbegegnung seiner Schützlinge mit ihrem Ex-Übungsleiter Labbadia: “Das ist nur etwas für die Medien. Bei uns war das noch nie ein Thema.” Auch für den neuen HSV-Trainer nicht: “Es spielt ja der HSV gegen Leverkusen.” Dafür plagt sich Labbadia mit massiven Sturm-Problemen herum: Mladen Petric und Paolo Guerrero sieht man frühestens zum Start der Rückrunde wieder auf dem Platz, so muss der Schwede Marcus Berg in die Bresche springen.
Die bestens Teams der abgelaufenen Saison hinke ihren Ansprüchen und der Tabellenspitze hinterher. Meister Wolfsburg, Rekord-Titelträger Bayern München und Champions- League-Starter VfB nur Durchschnitt. Stuttgarts wiedergenesener Spielgestalter Alexander Hleb ist sich der Lage bewusst: “Wir brauchen einen Erfolg.” Der nach achtwöchiger Verletzungspause (Zehenbruch) wieder zurückgekehrte Mannschaftskapitän des FC Bayern, Mark van Bommel, gerät trotz Platz acht in der Tabelle “nicht in Panik“, zumal Weltmeister Luca Toni wieder mit am Start ist und auch Arjen Robben vor einem Blitz-Comeback steht. Der deutsche Rekordmeister will beim Aufsteiger SC Freiburg neben dem insgesamt 300. Bundesliga-Auswärtssieg auch den Start der Aufholjagd einläuten – auch ohne den verletzten Franck Ribéry.
Für die Niedersachsen aus Wolfsburg kommt Borussia Mönchengladbach zum richtigen Zeitpunkt. Vier Schlappen hintereinander – die Mannschaft von Coach Michael Frontzeck ist schwer in Seenot, “aber nicht einfach einzuschätzen“, sagte Wolfsburgs Defensivmann Alexander Madlung, für den es nur ein Ziel gibt: Drei Zähler. Zudem gilt es die Heimbilanz aufzubessern, gab es in der Meistersaison doch keine Niederlage vor eigenem Publikum, aktuell stehen schon zwei Pleiten zu Buche.
Auch bei Borussia Dortmund ist vor dem “kleinen” Revierderby gegen den VfL Bochum einiges anders als in der Vorsaison: Seinerzeit in der eigenen Arena bei allerdings neun Remis ungeschlagen, stehen nun bereits zwei Niederlagen zu Papier. Noch mieser sieht es beim 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt aus: Beide Clubs warten vor den Spielen gegen Mainz 05 (Köln) und Hannover 96 (Frankfurt) auf den ersten Heim-Erfolg.