Drei Tage nach dem Einzug in die Gruppenphase der Champions League hat der VfB Stuttgart im Bundesliga-Alltag den erhofften Sprung in die obersten Regionen der Tabelle verpasst.
Die Schwaben kamen am 4. Spieltag vor eigenem Publikum nicht um ein torloses Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg hinaus und haben damit weiter nur einen Dreier auf der Habenseite. In einem äußerst schwachen Bundesliga-Spiel konnten die Platzherren den Anspruch von Chef-Trainer Markus Babble nicht umsetzen, im Dreitages-Rhythmus die volle Leistung abzurufen.Vor 42.000 Fußball-Fans in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena zeigte der Club, nach zuletzt zwei Niederlagen hintereinander, eine konzentrierte Leistung und hätte aufgrund der deutlicheren Tormöglichkeiten mehr als nur einen Zähler verdient gehabt.
Beide Trainer hatten ihren Teams im Vergleich zu ihren jüngsten Auftritten ein anderes Gesicht gegeben, eine muntere Partie entwickelte sich aber nicht. Enttäuschend begannen vor allem die favorisierten Hausherren, bei denen Babbel drei Tage nach dem Erreichen der Champions League durch das 0:0 im Playoff-Rückspiel gegen Timisoara gleich fünf Veränderungen vorgenommen hatte. Ohne ihren noch leicht angeschlagenen Offensiv-Antreiber Alexander Hleb, für den erstmals Jan Simak begann, entwickelte Stuttgart keine Ideen aus dem Mittelfeld und brachte die von Coach Michael Oenning auf drei Positionen veränderten Nürnberger kaum in Verlegenheit.
Abgesehen von einem anfänglichen Warnschuss von Timo Gebhart (2. Minute) erspielte sich der VfB in der gesamten ersten Spielhälfte keine einzige echte Torchance. Geprüft wurde Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer, der sich bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte Pfiffe der Stuttgarter Fans anhören musste, eigentlich nur durch eine verunglückte Kopfball-Abwehr seines eigenen Mitspielers Dominic Maroh.
Etwas besser machten es die Gäste, die mit ihrer auf Konter angelegten Spielweise immerhin ab und zu gefährlich vor das Stuttgarter Tor kamen. Doch zunächst scheiterte nach einem schnellen Spielzug der von Oenning für Bunjaku aufgestellte Dario Vidosic (12.) an VfB-Keeper Jens Lehmann, dann verzog der für Gündogan ins Team gerückte Marcel Risse (14.) knapp. Wenige Minuten später rettete Boka in höchster Not für die VfB-Abwehr, in der Christian Träsch nur drei Wochen nach seinem Handbruch mit einer Karbonschiene sein Comeback gab.
Auch nach dem Seitenwechsel vermochte der VfB es nicht, Linie und Druck in sein Spiel zu bekommen. Zwar spielten die Gastgeber feldüberlegen, strahlten aber auch nach der Einwechslung von Hleb praktisch keine Torgefahr aus. Die besseren Chancen hatte weiter Nürnberg. Die klarste Gelegenheit besaß Risse, der jedoch aus knapp 20 Metern nur den Pfosten traf. Kurz vor dem Ende hatte dann noch Pinola (90.) den Sieg auf dem Fuß, zog jedoch freistehend am Tor vorbei. (dpa)