Werder verliert Saisonauftakt gegen Eintracht Frankfurt

DFB-Pokal-Sieger SV Werder Bremen ist mit einer Niederlage in die neue Spielzeit gestartet. Die Norddeutschen mussten eine überraschende 2:3 (2:2)-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt hinnehmen.

Dabei waren die Gastgeber vor allem im Defensivverbund erschreckend schwach. In dem wegen Umbauarbeiten nur 33.000 Fußball-Fans fassenden ausverkauften Weserstadion waren lediglich Mesut Özil (12./ Foulelfmeter) und Boubacar Sanogo (44.) für die Schaaf-Elf erfolgreich. Die Hessen feierten den ersten Sieg im ersten Spiel nach Treffern von Ioannis Amanatidis (6., 42.) und Martin Fenin (71.). Zudem verloren die Bremer Sebastian Prödl mit Gelb-Rot (90.+1).

In Spiel 1 nach der Diego-Ära agierten die Platzherren gewohnt forsch nach vorne und hatten in Özil den besten Mann in ihren Reihen. Allerdings offenbarten sie immer wieder große Schwierigkeiten in der Abwehr. Dabei spielte Werder mit der bereits im Pokal erfolgreichen Taktik nicht mehr mit der traditionellen Raute, sondern mit Torsten Frings und dem schwachen Rückkehrer Tim Borowski als “Doppel-Sechser”. Doch die damit erhoffte Stabilität und Sicherheit brachte dies nicht, dafür zeigten sie wieder einmal ihre bekannten Schwierigkeiten bei schnellen Gegenangriffen.

Werders Abwehr stand ohne die verletzten Naldo und Sebastian Boenisch dafür aber mit Sebastian Prödl und Petri Pasanen nicht sicher. Zudem hatte auch Nationalspieler Per Mertesacker so seine Schwierigkeiten, der den quirlige Amanatidis bis zu seiner Verletzung kaum halten konnte: Der Ex-Kapitän der Eintracht besorgte nach Vorlagen von Selim Teber und Alexander Meier zweimal in Führung.

Nach vorne lief das Spiel der Platzherren fast ausschließlich über den starken Özil. Doch wurde er dabei aber viel zu oft in Stich gelassen. Während der Mittelfeldmann das Spiel an sich zog, dann nach Foulspiel von Aleksandar Vasoski selbst per Elfer vollstreckte und in der 28. Minute am Aluminium scheiterte, zeigte Neueinkauf Marko Marin eine weniger überzeugende Leistung. Im Angriff wusste lediglich Sanogo, der noch Patzer von Hessen-Keeper Oka Nikolov abstaubte, zu überzeugen.

Die Gäste zeigten in Bremen eine gute Leistung. Nach den teilweise schwachen Auftritten in den Testspielen und das Gerede um den abgesetzten Amanatidis als Kapitän zeigten sich die Schützlinge von Coach Michael Skibbe nicht verunsichert und wussten insbesondere bei Kontern zu überzeugen. Von den Neuverpflichtungen wussten Selim Teber (Hoffenheim) und Pirmin Schwegler (Leverkusen) zu gefallen. Bester Mann auf Seiten der Hessen war aber eindeutig Amanatidis, der zur Pause allerdings verletzt ausgewechselt werden musste. Zwar schwächste die das Frankfurter Spiel, doch der eingewechselte Fenin erzielte den 3:2-Siegtreffer.