Dem Hamburger SV scheint im Endspurt der Saison die Puste auszugehen und droht dabei sämtliche Ziele aus den Augen zu verlieren.
Drei Tage nach dem Ausscheiden aus dem DFB Pokal gegen Werder Bremen verloren die Schützlinge von Chefcoach Martin Jol bei Borussia Dortmund mit 0:2 (0:1) und verpasste es dadurch zumindest vorübergehend mit Tabellenführer Wolfsburg nach Punkten gleich zu ziehen. Die Tore für die Platzherren besorgten vor 80.552 Anhängern im ausverkauften Signal Iduna Park Sebastian Kehl (32.) und Alexander Frei (90./Foulelfmeter). Die Mannschaft von Coach Jürgen Klopp kann sich nach dem verdienten Sieg und dem fünften Dreier hintereinander weiter Hoffnungen auf einen Platz in der künftigen Europa League machen.
Die im Gegensatz zum Pokal-Spiel defensiver aufgestellten Gäste aus Hamburg kamen auch ohne die verletzten Marcell Jansen und Mladen Petric besser ins Spiel. Dabei erspielten sich die Hanseaten zumindest in der Anfangsphase ein Übergewicht. Das schlug sich jedoch nicht in einem Plus an Chancen nieder. Einzig in der dritten Minute konnte Jonathan Pitroipa mit einem Schuss für ein wenig Torgefahr sorgen.
Die zunächst zurückhaltende Borussia fand später, aber dafür eindrucksvoll ins Spiel. Mit einem ersten Warnschuss von Abwehrspieler Neven Subotic (22.), der das Lattenkreuz streifte, erwachte sie zu mehr Leben. Der Lohn für das nun größere Engagement ließ nicht lange auf sich warten: Nur zwei Minuten nach einer weiteren Möglichkeit von Nelson Valdez (30.) war Kehl zur Stelle. Eine Flanke von Nuri Sahin beförderte der Mittelfeldspieler durch die Beine von HSV-Keeper Frank Rost ins Netz und erzielte damit seinen dritten Saisontreffer. Auch in der restlichen Spielzeit bis zur Pause setzte der BVB mehr Akzente. Eine gute Reaktion von Rost bei einer großen Chance von Frei (36.) verhinderte das 2:0.
Mit der Einwechslung von Ivica Olic für Collin Benjamin versuchte HSV-Coach Jol, das flaue Offensivspiel seiner Mannschaft nach dem Wiederanpfiff zu beleben. Diese Maßnahme blieb jedoch ohne große Wirkung. Zwar ließ die Überlegenheit der Dortmunder nach, doch die Torgefahr der Gäste wurde nicht größer. Erst in der Schlussphase gewann die in der zweiten Halbzeit mäßige Partie an Fahrt. Zunächst vergab der eingewechselte BVB-Mittelfeldspieler Tinga (78.) eine Konterchance, dann traf auf der Gegenseite Albert Streit (80.) per Kopf nur die Unterkante der Latte. Den Schlusspunkt setzte jedoch die Borussia: Nach einem Foul von Michael Gravgaard entschied Schiedsrichter Michael Kempner auf Elfmeter, den der Schweizer Frei in der Schlussminute sicher verwandelte.