Nur drei Tage nach dem Einzug in das Finale des DFB-Pokal gewann Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen dank eines Schlussspurts gegen den VfL Bochum mit 3:2 (0:2).
Nach Toren von Hugo Almeida in der 54. Minute, Naldo (70.) und Diego (79.) setzte sich Werder vor 39.303 Zuschauern im Bremer Weserstadion gegen den VfL durch. Stanislaw Sestak in der 16. und 44. Minute brachte die Gäste in Führung. Durch die Niederlage verpassten die Bochumer einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf und hatten zudem Pech, als in der Nachspielzeit der Treffer von Torwart Daniel Fernandes von Schiedsrichter Günter Perl keine Anerkennung bekam.
Vor dem zweiten von insgesamt vier Derbys gegen den Hamburger SV lieferten die Bremer mit ihrer B-Elf in den ersten 45 Minuten eine enttäuschende Vorstellung ab. Vor dem UEFA-Cup-Hinspiel gegen den Nachbarn schonte Coach Thomas Schaaf gleich vier Spieler, die noch am vergangenen Mittwoch gegen den Hamburger SV in der Startelf standen. So sahen Claudio Pizarro, Mesut Özil, Sebastian Boenisch und Clemens Fritz von der Bank aus, wie ihre Mannschaftskollegen bei VfL-Kontern äußerst schlecht aussahen.
Werders Versuch, im Schongang drei Punkte zu holen, klappte wegen der schon häufiger auftauchenden Probleme bei schnellen Angriffen des Gegners und wegen der schon länger bekannten Abschlussschwäche nicht. Allein Rosenberg hätte das Spiel entscheiden können, doch der schwedische Stürmer vergab die besten Einschussmöglichkeiten (9., 32., 39.). Sein Nebenmann Hugo Almeida war so schwach, dass er bis zu seinem Treffer nicht einmal zu einer Chance kam.
Allein Diego war von Beginn an bemüht, zeigte sich spielfreudig und engagiert. Doch der Brasilianer konnte es als Solokünstler nicht richten. Zu schwach agierten seine Nebenspieler. Vor allem der zur Pause ausgewechselte Torsten Frings, der nach der fünften Gelben Karte in Köln pausieren muss, agierte ohne Durchschlagskraft. Erst nach der Pause mit Özil wurde es deutlich besser. Der eingewechselte Nationalspieler überzeugte mit Technik und Überblick und machte das Spiel schneller. Er brachte die Wende, bereitete den ersten Treffer mit einem Pass auf Rosenberg vor und gab bei Naldos Ausgleich den Assist. Das umjubelte 3:2 erzielte Diego mit einem Schuss in den Winkel, ehe bei einem Freistoß (84.) am Pfosten scheiterte.
Der VfL zeigte eine kämpferisch überzeugende Leistung und machte aus seinen bescheidenen Mitteln das Beste. Mit den Abwehrspezialisten Marc Pfertzel und Philipp Bönig im Mittelfeld spielten die Gäste aus dem Ruhrgebiet bis auf die Schlussphase defensiv und abwartend. Die Taktik, auf Fehler der Bremer zu warten und dann blitzschnell nach vorne zu spielen, erwies sich lange Zeit als erfolgreich. Bei den beiden Toren von Sestak, der wie beim 3:0-Sieg in Hoffenheim als einzige Spitze agierte, waren die Bremer unfreiwillige Helfer. Beim ersten Treffer verlor Frings den Ball, beim zweiten Peter Niemeyer. (dpa)