Nach dem 26. Spieltag der Fußball-Bundesliga schwindet die Chance auf den Klassenverbleib beim Karlsruher SC immer mehr. Die Badener, seit nunmehr 630 Minuten ohne eigenen Treffer, trennten sich im Kellerduell von Borussia Mönchengladbach 0:0.
Der KSC hat damit seit dem 7. Februar beim 3:2-Erfolg über den HSV nicht mehr gewonnen. “Es wird natürlich von Spiel zu Spiel schlimmer“, beurteilte KSC-Manager Rolf Dohmen die prekäre Situation. Die Fohlen hingegen verpassten durch das torloses Remis den Sprung auf Rang 15 in der Tabelle und bleiben weiter auf dem Relegationsplatz 16. Immerhin blieben die Gäste erstmals seit 13 Spielen ohne Gegentreffer. Beide Teams zeigten vor 29.400 Fußball-Fans im ausverkauften Wildparkstadion eine erschreckend schwache Bundesliga-Partie.
“Wir kämpfen bis zum letzten Spiel“, ließ Dohmen wissen, das man die Hoffnung trotz des herben Rückschlags nicht aufgibt. “Aber wir machen einfach keine Tore“, wies er auf die Torlosigkeit des KSC hin. “Uns fehlt auch das Quäntchen Glück.”
Einzige Höhepunkte der niveauarmen ersten Halbzeit waren zwei Lattentreffer: Erst hatte Gladbachs Stürmer Roberto Colautti mit einem Kopfball auf die Oberkante des KSC-Kastens Pech (36.). Dann prallte der Ball nach einem Volleyknaller von Sebastian Freis von der Unterkante des Gladbacher Tores ins Feld zurück (41.). Der Offensivmann, der vor acht Wochen den letzten Karlsruher Treffer erzielte, hatte in der achten Minute auch die einzige andere Chance für den Tabellenletzten.
Die Badener begannen zwar engagiert und entwickelten viel Vorwärtsdrang, ließen aber nach zehn Minuten mehr und mehr nach. Die ohne den gelb-gesperrten Nationalspieler Marko Marin und den verletzten Torjäger Rob Friend antretenden Borussen hatten so keine große Mühe, den Kontrahenten in Schach zu halten. Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich immer mehr Stockfehler auf beiden Seiten ein. Vor allem den Platzherren war in diesem “absoluten Endspiel“, so der weiterhin verletzt fehlende KSC-Kapitän und Abwehrchef Maik Franz, die Nervosität anzumerken.
Auch im zweiten Durchgang hatte der KSC mehr Spielanteile, kam aber kaum zu zwingenden Aktionen. Die Gäste fanden ebenfalls kein Mittel, den angeschlagenen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Die Partie dümpelte weitgehend vor sich hin. Vor allem die Mittelfeldreihen beider Mannschaften agierten zu einfallslos, um ihre Stürmer wirkungsvoll in Szene zu setzen. Karim Matmour vergab die Riesenmöglichkeit zur Mönchengladbacher Führung, als er aus etwa zehn Metern den Ball über das Tor drosch (75.). Drei Minuten später verzog der kurz zuvor für Freis eingewechselte Mahir Saglik nur knapp. (dpa)