Der Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen bleibt in der Rückserie weiter ohne Dreier und kann sich nach der sechsten Partie in Folge ohne Sieg voll auf das Halbfinale im DFB-Pokal und das Achtelfinale im UEFA-Cup konzentrieren.
Beim Aufsteiger 1899 Hoffenheim kamen die Bremer nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Beide Teams hatten in der mit 30.150 Zuschauern zum dritten Mal in Folge ausverkauften Rhein-Neckar-Arena zahlreiche Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Doch nach dem Bremer 5:4-Erfolg im Hinspiel, mussten sich die Zuschauer mit dem torlosen Remis abfinden.
Beide Teams suchten wie beim spektakulären Spiel in der Hinserie von Anfang an ihr Heil in der Offensive, doch fehlte den Aktionen oft die Genauigkeit. Grund hierfür dürften wohl die zahlreichen Ausfälle sein, die die wohl spielstärksten Mannschaften der Liga zu verkraften hatten.
So musste Hoffenheims Coach Ralf Rangnick gleich sechs Stammkräfte ersetzten: Selim Teber, Luiz Gustavo, Tobias Weis (alle gesperrt), Timo Hildebrand (Oberschenkel), Vedad Ibisevic (Kreuzbandriss), Sejad Salihovic (Außenbandanriss im Knie) fielen allesamt aus. Rangnicks Gegenüber Thomas Schaaf musste nur drei Tage nach dem erreichen des DFB-Pokal-Halbfinale auf vier Stammkräfte verzichten: Clemens Fritz, Torsten Frings (beide Oberschenkelprobleme) Naldo (gesperrt) und Mesut Özil (Knieverletzung).
Dennoch sahen die Zuschauer eine muntere Partie, in der die Gastgeber zwar anfangs spielbestimmend waren, die besseren Möglichkeiten jedoch auf Seiten der Bremer lagen. In der neunten Minute setzte Nationalverteidiger Per Mertesacker einen Kopfball knapp neben das Hoffenheimer Tor, nach rund einer halben Stunde vergab Claudio Pizarro nach Kopfballvorlage von Hugo Almeida aus aussichtsreicher Position. Wenig später hatte Almeida selbst die Chance zur Führung, traf mit einem Kopfball aber nur die Latte (32.).
Die Hoffenheimer, bei denen die beiden am Freitag vom Vorwurf einer nicht ordnungsgemäß abgegebenen Dopingprobe freigesprochenen Profis Andreas Ibertsberger und Christoph Janker in der Startformation standen, wurden erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs gefährlicher. Die größte Gelegenheit zum 1:0 hatte der Ex- Bremer Boubacar Sanogo fünf Minuten vor der Pause, als er nach einer Hereingabe von Chinedu Obasi nur den Pfosten traf.
Der Stürmer von der Elfenbeinküste stand auch nach dem Seitenwechsel im Mittelpunkt. Nachdem Bremens Pizarro per Kopf zweimal das Gehäuse der Hausherren verpasst hatte (52.), hätte Sanogo den Herbstmeister dreimal in Führung bringen müssen. Doch zunächst traf der 26-Jährige nach Zuspiel von Nationalspieler Andreas Beck nur den Innenpfosten (53.), dann scheiterte er per Kopf aus kürzester Distanz am wiedergenesenen Tim Wiese (54.). Erneut zwei Minuten später stand Sanogo erneut der Pfosten im Weg, nachdem zuvor Wiese gegen Demba Ba gerettet hatte. Auf der Gegenseite hätte der dieses Mal glücklose Pizarro für den Bremer Dreier sorgen müssen, vergab jedoch dreimal aus aussichtsreicher Position (62., 64., 79.). Die letzte Gelegenheit der Partie vergab Ba für die Gastgeber vier Minuten vor dem Schluss. (dpa)