Mit einem 3:0 (1:0)-Pflichtsieg gegen den FSV Mainz 05 hat der SV Werder Bremen den Anschluss an die oberen Tabellenplätze der Fußball-Bundesliga wieder geschafft. Dafür ist der Höhenflug der Mainzer beendet.
Gegen den Aufsteiger glänzten die Hanseaten zwar nur äußerst selten, doch reichte eine durchschnittliche Leistung zum zweiten Heimsieg der Saison. Die Treffer markierten der starken Aaron Hunt in der 38. Minute und der eigentlich lange unauffälligen Claudio Pizarro (71./82.) mit einem Doppelpack. Mit dem Sieg blieben die Bremer auch in dem sechsten Bundesliga-Spiel in Folge ohne Niederlage. Die Gäste aus Mainz agierten über die gesamte Partie zu bieder, um die Hausherren ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Mainz begann forsch und zeigte sich mit viel Selbstvertrauen. Schon in der zweiten Minute hatten die Mainzer vor 32.875 Zuschauern die erste Möglichkeit zur Führung. Ein Missverständnis zwischen Werders Verteidiger Per Mertesacker und Keeper Tim Wiese konnte der Kolumbianer Elkin Soto allerdings nicht ausnutzen. Nur wenig später kam dann der erste Schock für den Gäste, als Kapitän Hoogland verletzt ausschied und durch Milorad Pekovic in der 5. Minute ersetzt wurde.
Sonderlich beeindruckt zeigten sich die Mainzer aber nicht. Sie standen kompakt und warteten auf Konter. Werder tat sich lange schwer und wirkte fast schon pomadig. Aus dem Bremer Mittelfeld kamen kaum Ideen, im Sturm blieben Pizarro und Marko Marin, die nach dem Sieg im Pokal gegen den FC St. Pauli wieder in die erste Elf zurückgekehrt waren, zunächst ohne Wirkung. Das Fehlen von Mesut Özil, der wegen der Folgen eines Magen-Darm-Virus zunächst nur auf der Bank saß, machte sich an allen Ecken und Enden bemerkbar.
So dümpelte die Partie beinahe 25 Minuten dahin. Mit ihrer ersten durchdachten Aktion kamen die Bremer in der 24. Minute zu ihrer ersten Chance, doch Pizarros Kopfball war zu harmlos. Im Gegenzug rettete Mertesacker in höchster Not vor dem Mainzer Aristide Bancé.
Die Szenen waren der Weckruf für die Bremer. Endlich erspielten sie sich ein Übergewicht. Selbst die verletzungsbedingte Auswechslung von Clemens Fritz gegen Petri Pasanen (27.) störte nicht. Naldo (33.) hatte mit seinem Kopfball noch Pech, Philipp Bargfrede scheiterte kurz darauf am glänzenden FSV-Keeper Heinz Müller.
Vier Minuten später hatte Werder mehr Glück: Bargfrede setzte sich auf der rechten Seite durch, passte zu Hunt, der aus kurzer Entfernung Müller überwand. Von den Gästen war kaum noch etwas zu sehen: Nur einmal hätte Soto beinahe vom Chaos in Bremens Abwehr profitiert, doch sein Schuss ging knapp über das Tor (32.).
Nach der Pause blieb das Spiel munter, klare Torchancen aber Mangelware. Als Werder den Druck weiter erhöhte, konnten die Gäste nicht mehr dagegen halten. Nach Flanke von Pasanen war Pizarro (71.) mit dem Kopf zur Stelle, elf Minuten später sorgte er mit seinem Saisontreffer Nummer vier für die endgültige Entscheidung. (dpa)