1. Bundesliga: Van Buyten bewahrt Bayern vor Katerstimmung

Zum Auftakt des Oktoberfestes 2009 hat Defensiv-Hüne Daniel van Buyten den deutschen Rekordmeister FC Bayern München vor Katerstimmung bewahrt. In der 82. Minute bescherte der Belgier dem Fußball-Bundesligisten mit seinem Tor einen 2:1 (1:0)-Erfolg im Derby gegen den 1. FC Nürnberg.

Vor 69.000 Zuschauern in der Allianz Arena konnte der extrem defensiv eingestellte “Club” durch Maxim Choupo-Moting in der 73. Minute ausgleichen. Zuvor hatte Ivica Olic (55.) das Münchner Führungstor erzielt. Kurzzeitig schnupperten die Franken an einer Überraschung, doch dann war van Buyten zur Stelle. In der Bundesliga setzten die Bayern mit ihrem dritten Sieg in Folge ihre Aufholjagd fort und sind zumindest bis Sonntag mit 11 Punkten auf der Habenseite auf Rang drei.

Die Bayern taten sich gegen die massierte Nürnberger Defensive sehr schwer. Dem Team, bei denen Mario Gomez für Frank Ribéry in die Startelf rückte, lief Laufbereitschaft, Tempo und Ideen vermissen. Besonders vor der Pause erstarrte die Mannschaft oft im kontrollierten Flachpass-Spiel.

Die ersten zündenden Angriffe gab es erst nach einer halben Stunde. Nach präziser Flanke von Thomas Müller traf Nationalstürmer Gomez mit einem Volleyschuss die Latte, von dort prallte der Ball auf die Torlinie (31.). Kurz darauf prüfte Müller «Club»-Keeper Raphael Schäfer (33.), zudem verfehlte Bastian Schweinsteiger mit zwei Distanzschüssen jeweils knapp das Nürnberger Tor (36./38.).

Insgesamt aber hatten die diszipliniert und gut organisiert verteidigenden Gäste kaum Mühe mit der Bayern-Offensive. Nach vorne agierten die Franken allerdings erschreckend harmlos. Marcel Risse prüfte Jörg Butt lediglich einmal aus halbrechter Position (18.). Gefahr kam fast nur über die rechte Seite auf, weil Daniel Pranjic als Bayern-Linksverteidiger erneut ein Schwachpunkt war.

Mit Ribéry für den erneut nur als Teilzeitkraft gefragten Gomez wollte Bayern-Trainer Louis van Gaal die Handbremse nach der Pause lösen. Als Türöffner fungierte zunächst der 20 Jahre junge Müller, der mit einem feinen Pass Olic freispielte. Der fleißige Kroate hatte keine Mühe, bei seinem zweiten Saisontor Schäfer mit einem Flachschuss zu überwinden.

Die Bayern bekamen auch nach dem 1:0 nicht mehr Räume, weil Nürnberg nicht öffnete, sondern vor allem weiter auf Torverhinderung aus war. Die individuelle Klasse der Bayern-Angreifer blitzte nur hin und wieder auf, etwa als der agile Arjen Robben den Ball aus 20 Metern knapp am Winkel vorbeischlenzte (60.). In der 68. Minute kam Miroslav Klose für den Torschützen Olic – den glücklicheren «Joker» aber zog «Club»-Coach Michael Oenning. HSV-Leihgabe Choupo-Moting konnte sich nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung nach einem Pass von Ilkay Gündogan freistehend die Ecke im Bayern-Tor aussuchen.

Die Bayern reagierten mit wütenden Angriffen. Klose scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an Schäfer (78.), auch den Schuss von Anatoli Timoschtschuk parierte der gute Schlussmann nur Sekunden später. Erst van Buyten fand nach perfekter Flanke von Robben die entscheidende Lücke und traf wie schon in der Champions League. (dpa)