Der Torjäger vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin, Marko Pantelic, bleibt trotz der sich verschärfenden Dauerfehde mit Coach Lucien Favre sportlich in der Erfolgsspur.
Dank des dritten Tores in der laufenden Saison des Serben in der 66. Minute, des zweiten von Leihgabe Andrej Woronin (84.) und des Treffers von Waleri Domowtschijski (90.+1) gewannen die Hauptstädter am 10. Spieltag gegen Hannover 96 mit 3:0 (0:0). Hertha ist damit schon seit sechs Pflichtspiele ohne Niederlage. Die Berliner stehen nun mit 18 Punkten auf Rang fünf. Die Niedersachsen wartet seit vier Liga-spielen auf einen sieg und ist von der Abstiegszone, mit neun Zählern auf der Habenseite, nur noch ein Pünktchen entfernt.
Einige Stunden vor dem Anpfiff hatte Pantelic äußerst deutlich das schlechte Verhältnis zu Trainer Favre angeprangert. “Ich respektiere ihn. Aber ich wünsche mir, dass auch er meine Leistungen respektiert“, so der Serbe in einem Interview mit der ‘Sport Bild’. Der 30-Jährige meint, dass er “vom ersten Tag an nicht der Lieblingsspieler” des Coachs gewesen sei. “Von diesem Versteckspiel hinter meinem Rücken habe ich die Schnauze gestrichen voll“, so die drastische Worte des Stürmers, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft.
Dennoch stellte Trainer Favre den exzentrischen Stürmer in die Startelf und Pantelic machte vor 31.329 Zuschauern genau das, was er am besten kann: Ein Tor. Dem Trainer dürfte angesichts der Treffer-Quote des Matchwinners auch in den nächsten Partien nichts anderes übrig bleiben, als weiter auf den Stürmer zu setzten. Bei neun verletzten Spielern hat der Schweizer auch keine andere Wahl, auf der Bank gegen Hannover saßen nur noch sechs Auswechselspieler.
Die Gäste aus Hannover, die vor mehr als fünf Jahren zum ersten und bisher auch letzten Mal in Berlin gewonnen hatten, versuchten die Unruhe im Hertha-Lager zu nutzen. Doch in der gefährlichen Zone fehlten den «Roten» die Genauigkeit und der letzte Biss. Nach der besten Aktion schoss Hanno Balitsch, für den verletzten Vinicius in die Abwehrkette gerückt, über das Tor (13.). Mikael Forsell zielte gleich viermal aus guten Positionen knapp am Pfosten vorbei (34., 36. 50. und 52). Auch Pinto hatte bei seinem Versuch kein Glück (51.).
Die Berliner Aktion wirkten lange zu hektisch, ohne Konzept. Vor der Pause leitete ausgerechnet Pantelic die beste Chance ein. Der Serbe steckte den Ball geschickt auf seinen Landsmann Gojko Kacar durch, doch der wusste nichts daraus zu machen (6.). Die Gastgeber hatten viele Stockfehler und Ballverluste in ihrem Spiel, hätten aber noch vor der Pause in Führung gehen können. Der Pfosten und Gaetan Krebs auf der Linie verhinderten nach einem Schuss von Pal Dardai das 1:0 (23.). Ein Kopfball von Raffael (26.) verfehlte das Ziel knapp.
Nach der Pause wollten beide Teams die Entscheidung, brachten mit Woronin (Hertha) und Jan Schlaudraff (Hannover) neue Offensiv-Kräfte. Doch Wirkung hatte das vor allem beim Gastgeber: 96-Torwart Florian Fromlowitz, der weiter den Nationalkeeper Robert Enke vertreten muss, klärte noch stark gegen den freigespielten Kacar (60.). Nach Eingabe von Maximilian Nicu stand Pantelic dann genau richtig. Pantelic selbst und Nicu hätten danach alles klarmachen können, verfehlten aber aus bester Lage. So musste Hertha-Kapitän Arne Friedrich noch auf der Linie gegen Szabolcs Huszti retten (78.), ehe Woronin alle Zweifel beseitigte – und Domowtschijski den Schlusspunkt setzte. (dpa)