Der VfL Wolfsburg hat am gestrigen Mittwoch überraschend den sofortigen Abgang von Mittelfeldspieler Josue verkündet. Der 33-Jährige, der bei der bislang einzigen Meisterschaft in der Vereinsgeschichte 2009 als Kapitän der Wölfe die Meisterschale in Empfang nehmen durfte, verlässt den Verein drei Monate vor Ablauf seines Vertrages und wechselt für zwei Jahre in seine brasilianische Heimat zu Atletico Mineiro.
Obwohl von beiden Seiten zuletzt noch über eine Vertragsverlängerung gesprochen wurde, entschloss sich Josue im Wissen um seine wohl nicht mehr allzu rosigen Perspektiven zum Absprung, den Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking nicht verhindern wollten. “Josué ist einer der erfolgreichsten Akteure, die jemals für den VfL Wolfsburg gespielt haben. Dieser Wechsel ist für ihn eine interessante Chance, die wir ihm deshalb ermöglichen, weil er große Verdienste um den VfL hat”, teilte Allofs auf der offiziellen Homepage des Vereins mit.
Unterdessen ist aktuell völlig offen, wie es mit Josues Landsmann Diego weitergeht. Der Spielmacher ist unter Trainer Hecking gesetzt und spielt auch in den Zukunftsplanungen eine wichtige Rolle. Ob der 28-Jährige aber über den Sommer hinaus bleibt oder aber dem Verein ein Jahr vor Ablauf seines bis 2014 laufenden Vertrages den Rücken kehrt, hat er nach eigener Aussage noch nicht entschieden: “Nach der Saison müssen wir schauen, was für den Klub und mich das Beste ist. Wichtig ist auch, welche Ideen der VfL für die Zukunft hat.”
Zwar betont Diego, seinen Vertrag zu respektieren, doch scheint ein Abschied nicht ausgeschlossen, zumal seinem Ex-Klub Atletico Madrid wieder ein Interesse nachgesagt wird. Wolfsburg könnte bei einem Verkauf 2013 noch eine Ablöse wohl im zweistelligen Millionenbereich erzielen, womit sich Manager Allofs aber nicht befassen will: “Wir haben kein Interesse daran, Diego abzugeben”, sagte Allofs dem “Kicker” und kündigte gleichzeitig Gespräche mit dem Regisseur an, die allerdings noch nicht in Kürze stattfinden werden: “Diese Personalie ist im Moment nicht das vordringlichste Thema. Erst einmal müssen wir sehen, wie unsere Entwicklung weitergeht, wie das Gebilde um Diego herum funktioniert.”