HSV kassiert 1:2-Niederlage ohne van der Vaart

Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat ohne seinen Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart die erste Partie des Emirates Cups in London mit 1:2 (0:1) gegen Real Madrid verloren. Erst kurz vor Beginn des Spiels hatte Übungsleiter Martin Jol van der Vaart aus dem Kader befördert.

Er ist momentan mental nicht zu hundert Prozent da. Deshalb kann ich ihn nicht gebrauchen“, begründete der Trainer seine Entscheidung. Über die nicht enden wollenden Spekulationen im Transfergerangel zwischen den Hanseaten und den “Königlichen” um den niederländischen Mittelfeld-Akteur zeigte sich der Übungsleiter sichtlich genervt. “Das dauert jetzt schon drei Wochen an – deshalb habe ich ihm heute gesagt: Du spielst nicht!”, so der Coach.

Jol hofft, wie sicherlich auch alle HSV-Anhänger, auf eine baldige Klärung des Hickhacks. “So kann es nicht weitergehen“, so der niederländische Trainer. Auskünfte über eventuelle Summen wollte Jol nicht geben, gab aber an, dass die Hanseaten unter 13 Millionen Euro Ablöse nicht mit sich reden lassen. Jol hat van der Vaart offenbar schon abgeschrieben und fordert nun endlich die Summe an den HSV zu zahlen. “Die müssen das zahlen, was wir verabredet haben. Sonst ist es fast lächerlich. Real weiß doch auch, dass van der Vaart vielleicht sogar das Doppelte wert ist“, sagte Jol.


Nigel de Jong (vorn) vom HSV kommt im
Zweikampf mit Reals Guti zu Fall.

Da der Trainer auf seinen Mannschaftskapitän verzichtete, war er zu einer Systemumstellung gezwungen. “Ohne ihn können wir nicht mit Raute spielen. Das 4-3-3-System passt besser zu Jarolim, Trochowski und de Jong.” Somit ist zumindest eines schon mal klar, Jol scheint sich sieben Tage vor dem DFB-Pokal-Spiel beim Zweitligisten FC Ingolstadt schonmal auf eine Aufstellung ohne den Mittelfeld-Star einzustellen. Auch könnte der Bundesliga-Dino noch auf dem Mart aktiv werden. “Wir haben Verstärkungen im Auge, werden noch den ein oder anderen Transfer machen. Es ist aber nicht leicht, einen Spieler seiner Güte zu einem akzeptablen Preis zu bekommen“, sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer.


Die Partie rückte angesichts des Wechseltheaters beinahe in den Hintergrund. Der HSV bot dem von Bernd Schuster betreuten spanischen Meister über die gesamte Spielzeit gut Paroli. Bei Führungstreffer der Königlichen gab die Defensivabteilung der Hansestädter aber keine gute Figur ab, Ruud van Nistelrooy (25.) konnte aus kurzer Distanz ungehindert einschieben. Mit einen wunderschönen Schlenzer in den rechten Bügel besorgte der zur Halbzeit eingewechselte Mohamed Zidan in Minute 53. den Ausgleich. Doch fünf Minuten vor dem Ende traf Nachwuchsspieler Daniél Parejo Munoz zum 2:1 für Real. Am Sonntag trifft der HSV an gleicher Stelle auf Juventus Turin.

Ruud van Nistelrooy (l) bejubelt mit
seinem Teamkollegen das 1:0.

(dpa)