Hertha BSC sucht neuen Coach – Funkel geht

Nach nur sieben Monaten ist die Mission Friedhelm Funkel bei Hertha BSC Berlin vorbei. Der zum 30. Juni auslaufende Kontrakt mit dem Fußball-Lehrer, der mit dem Absteiger in 27 Partien nur 21 Zähler einfuhr, wird nicht verlängert. Dies teilte der Club am heutigen Dienstag nach einer Präsidiumssitzung mit. Weder Hertha-Präsident Werner Gegenbauer noch Sport-Geschäftsführer Michael Preetz wollten sich zu den Nachfolge-Gerüchten wie Markus Babbel oder Michael Oenning äußern.

Vehement wehrte sich Gegenbauer gegen die Vorwürfe, die Hauptstädter hätten den Gang in die 2. Liga durch einen risikoreicheren Einsatz von Finanzmitteln abwenden können. “Ich kann es nicht mehr hören: diese Vermutung, wir würden sparen. Richtig ist: Wir sind finanziell immer bis an die Grenzen des Möglichen gegangen“, so der Vereins-Boss im RBB-Fernsehen. Zugleich teilte er mit, in der 2. Liga in der kommenden Spielzeit wohl den höchsten Etat aller Clubs zu haben.

Die Hertha wirtschaftete in der abgelaufenen Saison mit 75 Millionen Euro. Dieser Etat schrumpft für die Zweite Liga um mehr als die Hälfte auf 30 Millionen Euro. Davon fallen 13 bis 14 Millionen Euro auf Spielergehälter.

Zu den Ursachen des Abstiegs zählte Gegenbauer unter anderem die Abgänge von Profis wie Marko Pantelic, Andrej Woronin und Josip Simunic, die nicht adäquat ersetzt werden konnten.

Sollte Hertha BSC den angestrebten direkten Wiederaufstieg nicht schaffen, wäre das aber – laut Gegenbauer – nicht existenzbedrohend. “Das würde uns nicht den Garaus machen“, sagte er. “Wir wollen aufsteigen, aber wir müssen nicht etwa aus finanziellen Gründen aufsteigen.”

Die Hauptstädter mussten nach 13 Jahren und insgesamt 442 Spielen nacheinander absteigen. Der Tabellenletzte übertrumpfte dabei sogar den Negativ-Rekordvon Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66: Damals hatte Tasmania wenigstens das erste und das letzte Heim-Spiel für sich entscheiden können. Hertha BSC brachte es fertig, in 16 Spielen im Olympiastadion nacheinander ohne Sieg zu bleiben.