FC Schalke 04: Jermaine Jones kritisiert die eigenen Fans – Wackelt der Stuhl von Jens Keller bereits?

Beim FC Schalke 04 ist die erste richtige Krise im neuen Jahr schon nach drei Spielen perfekt. Nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth, mit der am Samstag die Hoffnungen auf die Champions League einen heftigen Dämpfer erhalten haben, stand natürlich wieder der ohnehin schon umstrittene Trainer Jens Keller im Mittelpunkt.

Obwohl vier Punkte aus den ersten beiden Spielen im neuen Jahr eine durchaus ordentliche Bilanz waren, fehlte Keller im Umfeld und vor allem bei den Medien schon vor der Pleite gegen Fürth die Akzeptanz, was in den kommenden Tagen reichlich Diskussionen über die Richtigkeit der Trainerwahl im Winter nach der Trennung von Huub Stevens aufwerfen dürfte.

Manager Horst Heldt, der maßgeblich für die Installation Kellers verantwortlich war, schließt indes einen erneuten Trainerwechsel kategorisch aus: “Jens Keller leistet gute Arbeit, ich werde jetzt sicher nicht gegen meine Überzeugung handeln.” Weil für Schalke nun drei ebenso wichtige wie schwierige Auswärtsspiele in Serie beim FC Bayern München und beim 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga und bei Galatasaray Istanbul in der Champions League auf dem Programm stehen, bleibt aber abzuwarten, was im Falle weiterer Niederlagen passiert.

Unterdessen eröffnete Jermaine Jones eine weitere Baustelle und attackierte den eigenen Anhang, der die Auswechslung von Julian Draxler mit Pfiffen für Keller kommentiert hatte und auf der Gegenseite den ehemaligen Schalker Gerald Asamoah bei dessen Herausnahme feierte: “Bei allen Verdiensten, die Asa hier hat – dass er hier so gefeiert wird, während die Fans uns runter pfeifen und kaputt machen, finde ich nicht korrekt. Es kann nicht sein, dass sich ein Heimspiel wie ein Auswärtsspiel anfühlt. Wenn du immer wieder runter gemacht wirst, muss man sich nicht wundern, wenn hier keiner vor Selbstvertrauen strotzt.”

Manager Heldt hingegen war sogleich um Beschwichtigung bemüht und erklärte gegenüber der “Reviersport” das Verhalten der Fans durchaus nachvollziehen zu können: “Gerald hat sich viele Verdienste um den Verein erworben, das haben die Zuschauer tadellos gemacht. Auch die anderen Reaktionen des Publikums waren völlig zurecht. Das Ergebnis ist eine Katastrophe und einfach beschämend.”