WM-Quali: Deutschland schlägt Liechtenstein 6:0

Die deutsche Nationalmannschaft hat angeführt vom zweifachen Torschützen Lukas Podolski die erste Hürde auf dem Weg zu WM 2010 in Südafrika mit einem Schützenfest gemeistert.

69 Tage nach dem verlorenen EM-Endspiel gegen Spanien hat die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw bei Dauerregen den Fußballzwerg Liechtenstein deutlich mit 6:0 (1:0) abgefertigt. Dabei brachte der hochmotivierte und stets gefährliche Podolski die DFB-Auswahl jeweils nach feiner Zusammenarbeit mit HSV-Profi Piotr Trochowski mit seinem sechsten Doppelpack im Nationaltrikot (21., 48.) auf die Siegerstraße.

Die weiteren Treffer besorgten im mit 6.128 Fußball-Fans ausverkauften Rheinpark-Stadion in Vaduz Simon Rolfes mit seinem ersten Länderspieltreffer (65.), Bastian Schweinsteiger (66.), Thomas Hitzlsperger (76.) und Heiko Westermann (86.) ebenfalls mit seinem ersten Tor im DFB-Trikot. Damit gelang dem Team der erwartete Auftakt-Sieg in der WM-Qualifikation. Bereits am kommenden Mittwoch wartet dann mit Finnland die erste wirkliche Bewährungsprobe für die DFB-Elf.

Bei strömenden Regen dauerte es bis zur 21. Minute, ehe Podolski nach klasse Zusammenspiel mit Trochowski den Ball zum 1:0 ins Netz beförderte. Zuvor waren es Trochowski (4.) und Bastian Schweinsteiger (12.), die ihren Meister am guten Schlussmann Peter Jehle fanden.


Bis zum 0:1 hatten die Gastgeber versucht, mit einem enormen läuferischen Aufwand das Offensivspiel des EM-Zweiten zu stören und die Räume eng zu machen, doch auf dem regennassen Rasen kostete diese Energieleistung viel Kraft. Nach zehn Minuten setzte Benjamin Fischer mit einem Schuss aus der Ferne das erste Ausrufezeichen – was bis zur 84. Minute auch das einzige bleiben sollte. Einzig Mario Frick prüfte Keeper Enke noch einmal – vergebens.

Lukas Podolski (l) freut sich nach seinem Tor zum 1:0.

Spielerisch war ein Klassenunterschied auszumachen, allein die Torausbeute ließ vor der Pause zu wünschen übrig. Hitzlsperger aus der Ferne (30.) und Ersatz-Kapitän Miroslav Klose (33.) verpassten eine höhere Pausen-Führung. Der Bayern-Angreifer agierte unglücklich und wurde nach einer guten Stunde gegen Mario Gomez ausgetauscht. Klose stand klar im Schatten seines Vereinskollegen Podolski, der lauffreudiger und immer auch über die Flügel gefährlich war.

Der Stuttgarter Hitzlsperger zog im Mittelfeld mit viel Übersicht die Fäden und ersetzte den verletzten “Leitwolf” Michael Ballack mehr als adäquat. Das galt auch für den Leverkusener Rolfes, der als Torsten-Frings-Double für Sicherheit und Stabilität sorgte. Beide rundeten ihre gelungene Vorstellung mit den Toren nach der Pause ab.

Im dritten Vergleich mit dem europäischen Fußball-Winzling unterschätzte das Löw-Team den 130. der Rangliste nicht. Mit direkten Flachpass-Kombinationen entwickelten die Deutschen Dauerdruck – und konnten sich zudem auf ihre Defensive verlassen. Vor dem Hannoveraner Robert Enke, der auch in seinem zweiten Spiel als deutsche Nummer 1 erneut sein Tor sauber hielt, gingen auch die “Greenhorns” Serdar Tasci (Stuttgart) und Heiko Westermann (Schalke) abgeklärt zur Sache – ohne jedoch über die 90 Minuten ernsthaft gefordert zu werden.


Nach dem Seitenwechselt forcierten die Gäste noch einmal das Tempo. Diesmal dauerte es nur drei Minuten, ehe der überragende Podolski auf 2:0 erhöhte – wieder nach feinem Kurzpassspiel mit Trochowski, der seine Chance nutzte und das Vertrauen von Löw rechtfertigte. Erneut Podolski mit einem Volleyschuss (51.) und eine Minute später Hitzlsperger verpassten aus aussichtsreichen Positionen. Besser machten es wenig später Rolfes, Schweinsteiger, Hitzlsperger und Westermann. Bayern-Profi Schweinsteiger hatte gerade die Kapitänsbinde von Klose übernommen, als ihm das 4:0 gelang.

Die Torflaute bei Stürmer
Miroslav Klose (l) hält an.

(dpa)