Bundestrainer Joachim Löw will den Konkurrenzkampf um die 23 Plätze im WM-Kader für die im Juni Startende WM 2010 in Südafrika anheizen.
So zieht der Coach in Erwägung, wie bereits bei der Euro 2008 erneut mit mehr als 23 Profis das Trainingslager zu beziehen und unmittelbar vordem Meldeschluss am 5. Juni den Kader zusammenzustreichen. Am 6. Juni nimmt der DFB-Tross dann Kurs auf Südafrika.
Der “Welt am Sonntag” sagte der Fußball-Lehrer: “Beim letzten Mal sind wir für diese Vorgehensweise zwar kritisiert worden, aber wir waren von der Notwendigkeit überzeugt.” Kurz vor dem Start der Euro 2008 hatte Löw die Profis Marko Marin (inzwischen Werder Bremen), Patrick Helmes (Bayer Leverkusen) und den Schalker Jermaine Jones kurzfristig aus dem Kader gestrichen.
Nicht mehr berücksichtigen will Löw dagegen Spieler, die “in den Monaten vor dem Turnier nicht regelmäßig im Club gespielt haben.” Dieser Fehler unterlief Löw vor zwei Jahren als er Abwehrspieler Christoph Metzelder (Real Madrid) mit in den Kader berief, obwohl er vor dem Turnier lange Zeit verletzt war und so gut wie keine Spielpraxis besaß. Bei der EM in Österreich und der Schweiz erreichte dann nie seine Top-Form. Da Löw sicher ist, dass es eine WM wird, “bei der mit viel Tempo gespielt werden wird“, ist für ihn die Grundvoraussetzung absolute Fitness.
Unterdessen könnte eine Vorentscheidung im Kampf um die Nummer eins zwischen den Pfosten bereits im ersten Länderspiel 2010 am 3. März in München fallen. “Derjenige, der gegen Argentinien im Tor steht, hat auf jeden Fall einen Vorteil“, meinte Löw. Derzeit wird der Leverkusener René Adler, der sich stark in den entscheidenden Qualifikationsspielen präsentierte, als aussichtsreicher Kandidat vor dem Bremer Tim Wiese und dem Schalker Manuel Neuer auf den Stammkeeper-Posten gehandelt.