Der SV Werder Bremen hat am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga seine imposante Serie fortgesetzt, konnte aber zugleich den Abstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen nicht verkürzen.
Die Norddeutschen mussten sich beim heimschwachen 1. FC Köln mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Damit ist das Team von Coach Thomas Schaaf zwar im 23. Pflichtspiel in Serie ohne Niederlage, hinkt der Werkself (31 Punkte) jedoch weiter drei Zähler hinterher. Die Gäste von der Weser konnten trotz ihrer Überlegenheit, aber dafür ohne die Geniestreiche der zuletzt immer wieder überragend aufspielenden Mesut Özil, der kurzfristig wegen einer Grippe ausfiel, kein Kapital schlagen. Dafür konnten sich die auf Rang 14 liegenden Gastgeber über einen Punkt freuen.
Die Geißböcke starteten angetrieben von Lukas Podolski, nach abgebrummter Gelb-Sperre wieder dabei, sehr engagiert. So war es dann auch der Nationalstürmer, der in der 14. Minute die beste Chance im ersten Spielabschnitt einleitete, die aber zugleich das ganze Dilemma der FC-Offensive in dieser Saison verdeutlichte: Nach feiner Hereingabe brachte es Kapitän Milivoje Novakovic tatsächlich fertig, das Spielgerät aus vier Metern nicht im Bremer Gehäuse unterzubringen. Damit erbrachte die Mannschaft von Trainer Zvonimir Soldo auch den Nachweis, dass die Rheinländer mit nur sieben Toren den schwächsten Angriff der Liga stellen. Nur eine Minute zuvor hatte Werders Bundesliga-Debütant Sebastian Mielitz, der den grippegeschwächten Schlussmann Tim Wiese gut vertrat, bei einem Freistoß von Petit seine erste Bewährungsprobe gemeistert.
Nach gut 15 Minuten verlagerte sich das Geschehen vor 50.000 Fans im ausverkauften RheinEnergieStadion immer mehr in die Hälfte der Gastgeber. Die spielerisch klar überlegenen Bremer hatten nun die Kontrolle über das Spiel und bedrängten das Gehäuse von Kölns Ersatzkeeper Thomas Kessler, der kurzfristig für Faryd Mondragon (Oberschenkelprobleme) ins Team gerückt war. Doch nennenswerte Torchancen sprangen dabei kaum heraus. Nur bei einer Direktabnahme des emsigen Marko Marin (35.) und einem wuchtigen Freistoß von Hugo Almeida (43.) ließ Werder Torgefahr aufblitzen.
Dann hatten die Kölner Glück, dass sie nicht schon früh mit einem Mann weniger agieren mussten. So hätte Youssef Mohamed nach einem Foul als letzter Mann an Marin (28.) eigentlich des Feldes verwiesen müssen, doch Schiedsrichter Jochen Drees beliße es bei einer Gelben-Karte.
Nach de Seitenwechsel änderte sich wenig im Bild. Die Gäste waren die Besseren, ließen aber ohne Özil das präzise Zuspiel in die Spitze vermissen. Köln setzte den Offensiv-Akzenten mit Laufbereitschaft entgegen. Dieses Rezept wäre für die Soldo-Elf in der 54. Minute fast aufgegangen, aber Mielitz verhinderte mit einer starken Fußabwehr die mögliche FC-Führung durch Novakovic. In einer zerfahrenen und hektischen Schlussphase war Werder weiter am Drücker, doch ein Tor wollte einfach nicht fallen.