Werder Bremen vs. HSV: Oenning unter Druck

Nach dem miserablen Start in die Bundesliga vom Hamburger SV ist vor dem 95. Nord-Derby der Druck auf Chefcoach Michael Oenning schon mächtig groß. Hinzu kommt vor dem Duell nun noch die aufgeheizte Stimmung zwischen den Fans.

Hamburg kommt uns gerade recht“,sagte Werder-Keeper Tim Wiese. Seine Sprüche vor dem Aufeinandertreffen mit dem Bundesliga-Dino hatten zuletzt immer gefruchtet. Schon lange war für den HSV an der Weser nichts mehr zu holen. Zuletzt verspielte man aussichtsreiche Chancen auf Meisterschaft, DFB- und Europapokal.

Eine erneute Schlappe am 5. Spieltag der 49. Bundesliga-Saison wäre dieses Mal besonders hart. Der HSV ist mit nur einem mageren Zähler auf der Habenseite zu einem Abstiegskandidaten geworden. Hamburgs Chefcoach wartet seit nunmehr elf Bundesliga-Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn. Doch die Club-Verantwortlichen ließen vor dem Spiel in Bremen wissen, dass es auch nach dem Spieltag keine Trainerentlassung beim HSV geben wird.

Werders Coach Thomas Schaaf hofft, dass man seinem Trainerkollegen genügend Zeit gibt. Der HSV befinde sich im Umbruch und besitzt “genügend Qualität“, so Schaaf. Schenken will man dem Nordrivalen im ersten Spiel nach dem Weggang von Abwehrchef Per Mertesacker allerdings nichts. Nicht vergessen ist die 0:4-Schlappe der Bremer vom Februar. Ob Schaaf nach mehr als einem Jahr wieder auf Naldo in der Abwehr zählen kann, wollte der Trainer nicht verraten.

Werder Bremen der HSV und die Polizei haben sich gemeinsam auf das Spiel im natürlich ausverkauften Weserstadion bestens vorbereitet. Club-Chef Klaus Allofs teilte mit, dass man die Sicherheitsmaßnahmen verbessert habe.

Nach der Randale und dem tragischen Unfall im Vorjahres-Derby hatte man vergeblich versucht, bei der Deutschen Fußball-Liga gegen die abermals späte Ansetzung der Partie zu protestieren. Nun werde man zusätzliche Rettungsfahrzeuge im Einsatz haben. Auch wurde die Sperre zwischen den Fanblöcken aufgehoben. Am 25. September 2010 hatte diese Sperre dazu geführt, dass die Hamburger Anhänger noch lange nach dem Abpfiff der Begegnung im Gästeblock verharren musste, worauf sie panisch reagierten. Damals hatte sich ein HSV-Fans schwer verletzt und lag im Koma.