Kleines Fußball-Wunder in Bremen: Dank eines überragenden Claudio Pizarro und Markus Rosenberg hat der Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen mit 2:1 (0:0) gegen Inter Mailand gewonnen und sich damit vor dem frühen Aus im internationalen Wettbewerb bewahrt.
Der in der Bundesliga nach seinem Platzverweis in Karlsruhe für drei Partien gesperrte Pizarro traf nach zahlreichen Fehlversuchen in der 63. Minute und sorgte damit für den ersten Sieg der Bremer in der Champions-League, den Rosenberg in Minute 81 perfekt machte. Der Treffer des eingewechselte Slatan Ibrahimovic zwei Minuten vor dem Ende kam zu spät. Am letzten Spieltag der Königsklasse rückten die nach dem Seitenwechsel wie befreit aufspielenden Hanseaten auf Rang drei vor und retteten sich quasi in letzter Minute vor 35.000 Fans im Weserstadion wenigstens noch in den UEFA-Pokal.
“Mut und Leidenschaft” hatte Werder-Coach Thomas Schaaf gefordert. Doch zunächst fehlte den kampfstark und motiviert zu Werke gehenden Platzherren die nötige Nervenstärke, die nach einer wechselvollen Saison vollkommen abhandengekommenen schien. Den zurückhaltend spielenden Gästen aus Mailand, die schon vor der Partie den Einzug ins Achtelfinale geschafft hatten, reichte im ersten Spielabschnitt eine durchschnittliche Leistung, die Bremer mehr oder minder sicher in Schach zu halten.
Nur Pizarro nährte die Hoffnungen mit seinen zahlreichen Chancen, wobei der Einsatz Cordobas in der 46. Minute elfmeterwürdig war. Aber auch nach Wiederbeginn fehlte dem quirligen Peruner zunächst das Glück, ehe er in der 63. Minute einen Schuss Özils abstauben konnte. Özil, der den Gelb-gesperrten Diego ersetzte, steigerte sich zusehends und wurde nach der Pause zu einem Garanten des Sieges. Der Brasilianer, der für seinen Würgegriff gegen den Karlsruher Christian Eichner für vier Bundesligaspiele gesperrt wurde, hatte in Famagusta seine dritten Gelbe Karte kassiert.
Schaaf verzichtete nach dem desolaten Auftritt beim 0:1 in Karlsruhe auf den verletzten Naldo sowie den formschwachen Dusko Tosic und Hugo Almeida, der sich einen Wirbelfortsatz gebrochen hat. Dafür spielten Sebastian Prödl, Markus Rosenberg und Sebastian Boenisch. Zudem schonte er Kapitän Frank Baumann, der zunächst von Jurica Vranjes ersetzt wurde.
Doch auch Inters Coach José Mourinho stellte um, obwohl sein bislang ebenfalls nicht überzeugendes Team zuletzt bei Lazio Rom zu einem 3:0 gekommen war. Weltmeister Marco Materazzi, der nach einem Zusammenprall mit Rosenberg in der Pause ausgewechselt wurde, sowie Nicolas Burdisso, Alessandro Mancini, Adriano und Ricardo Quaresma kamen für Walter Samuel, Maxwell, Dejan Stankovic, Julio Cruz und Zlatan Ibrahimovic. Vor allem der erst spät eingewechselte Torschütze fehlte Inter. Doch bei den wenigen Konterangriffen blieben die Mailänder gefährlich: Erst nach Rosenbergs 2:0 kehrte Ruhe ein.
(dpa)