Bei Schlussmann Edwin van der Sar steht die Null wie eine eins: der Keeper vom Premier-League-Club Manchester United hat bereits unglaubliche 1302 Minuten nicht mehr hinter sich greifen müssen.
Mit diesem in England, dem Mutterland des Fußballs, Rekord ist der 38 Jahre alte Ex-Keeper der niederländischen Nationalmannschaft der Garant für Rang eins in der Tabelle. ManU hat in der in der Premier-League in 25 Spielen nur zehn Gegentore hinnehmen müssen. Auch persönlich jagt van der Sar von Rekord zu Rekord. Die Topmarke von in England von Steve Death (1103 Minuten) aus dem Jahr 1979 hat er schon lange im Sack un d den noch älteren britischen Rekord von Bobby Clark aus Schottlands 1. Liga von 1971 (1212 Minuten) hat er am vergangenem Wochenende geknackt. Am kommenden Spieltag soll es nun den Europarekord an den Kragen gehen.
Doch nach Manchesters 3:0-Erfolg in Nachholspiel gegen den FC Fulham muss der Schlussmann weitere 89 Minuten ohne Gegentor bleiben, um den “overall European record” von Dany Verlinden zu überbieten. Vom 3. September bis 26. September 1990 konnte der Belgier vom FC Brügge seinen Kasten insgesamt 1390 Minuten sauber halten. Diese Bestmarke brachte ihm den Spitznamen “De Muur” (“Die Mauer”) ein.
Den Bundesligarekord hält Timo Hildebrand (damals VfB Stuttgart) mit 884 Minuten, den Weltrekord hat Matos Filho Mazaropi (1816) aus Brasilien inne. Van der Sars Möglichkeit, zur “Super-Mauer” zu werden, stehen dabei nicht schlecht: Sein Schnitt nach 25 Spielen liegt bei 0,4 Gegentoren. Und am Samstag hat er mit ManU Heimrecht gegen den Abstiegskandidaten Blackburn Rovers.
Auch dank des großen Rückhalts im Kasten konnte Sir Alex Ferguson nach neun Siegen in Serie frohlocken. “Es wird schwierig, uns noch zu schlagen“, sagte der ManU-Coach. Nach dem 3:0 gegen Fulham durch Tore von Paul Scholes (12.), Dimitar Berbatow (30.) und Wayne Rooney (63.) zieht der Champion souverän seine Bahn: Mit 59 Zählern hält er bei fünf Punkten vor Rekordmeister FC Liverpool (54) und schon zehn Zählern vor Ballack-Club FC Chelsea (49) klaren Kurs auf den Titel- Hattrick. Schon vor dem Fulham-Spiel hatte Ferguson Chelsea im Titelkampf abgeschrieben und für den Trainerwechsel von Luiz Felipe Scolari zu Interimscoach Guus Hiddink kritisiert. “Sie haben uns in die Hände gespielt“, sagte er über den Ballack-Club. Und betonte: “Liverpool und wir machen das Rennen unter uns aus.”