UEFA-Cup: HSV in K.o.-Runde – 2:0 in Prag

Der Hamburger SV hat mit einem 2:0 (1:0)-Arbeitssieg beim tschechischen Meister Slavia Prag die K.o.-Runde im UEFA-Pokal erreicht.

Die Treffer für die Gäste aus Hamburg besorgten Ivica Olic in der 30. Minute und Mladen Petric per Foulelfmeter in der Nachspielzeit. Den Hanseaten winken nun in der Zwischenrunde Mehr-Einnahmen von rund einer Million Euro. Drei Möglichkeiten, zwei Treffer – der Tabellenfünfte der Bundesliga spielte vor 17.168 Fussball-Fans im Stadion Eden glanzlos, aber höchst effektiv. Dafür wurde die Elf von Coach Martin Jol belohnt: Nach dem zweiten Dreier in der Gruppe F müssen die Norddeutschen am 17. Dezember gegen Aston Villa nicht mehr zittern. Sekunden vor dem Abpfiff sah Slavia-Schlussmann Martin Vaniak wegen eines Fouls an David Jarolim die Rote Karte – dafür ging Defensivmann Erich Brabec ins Gehäuse.

Für Jerome Boateng, der wegen einer Magenproblemen zunächst auf der Bank Platz nahm, rückte Collin Benjamin in die Startelf. Nationalspieler Piotr Trochowski sah sich die komplette Begegnung von der Auswechselbank an. Jol wählte zwar keine Mauertaktik, setzte aber auf Sicherheit: Benjamin und Alex Silva agierten als “Abfangjäger” vor der Abwehrkette. Und der aufmerksame Defensivverbund der Gäste stand gegen den von David Jarolims Vater Karel trainierten tschechischen Meister sehr sicher. Das Familientreffen der Jarolims – Marek spielte bei Prag im Mittelfeld – wurde in der 34. Minute etwas getrübt, als der Slavia-Coach wegen Reklamierens vom Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt wurde.


Viel Erwärmendes bekamen die Fans bei winterlicher Kälte im “Eden” nicht geboten, Strafraumszenen und echte Chancen blieben aus. Auffällig waren vor allem die vielen Fehlpässe auf beiden Seiten. Das erste Ausrufezeichen setzten die Gäste, doch der wuchtige Kopfball von Marcell Jansen landete am Außennetz (11.). Nur kein Tor fangen – dies schien die Devise für beide Clubs zu sein. Doch für Slavia ging sie nur eine halbe Stunde lang auf: Mit Glück landete die eher ungewollte Vorlage von Mladen Petric bei Olic, der die Nerven behielt und aus Nahdistanz unhaltbar verwandelte. Mit seinem Treffer zeigte der Kroate, der laut “kicker” von Juventus Turin gelockt wird, wie wichtig er für die Offensive der Rothosen ist.

Den knappen Sieg verdanken die Hamburger auch ihrem Torhüter Frank Rost, der in der 39. Minute einen Gewaltschuss von David Hubacek glänzend parierte. Slavia verstärkte nach der Pause zwar die Offensive, brachte Ex-Nationalspieler Vladimir Smicer als Joker, blieb aber wie schon in den bisherigen UEFA-Cup-Partien ohne Torerfolg. Alex Silva hätte für die Gäste per Kopf endgültig alles klar machen, vergab aber die Riesenchance zum 2:0 (81.). (dpa)