UEFA-Cup: HSV holt 3:0-Sieg in Nijmegen

Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat seinen “Holland-Fluch” besiegt und erstmals nach 1981 ein Pflichtspiel gegen einen niederländischen Vertreter eingefahren und steht damit mit einem Bein im Achtelfinale des UEFA-Pokals.

Die Hanseaten schlugen nach einer engagierten Vorstellung den NEC Nijmege hochverdient mit 3:0 (2:0) und verschaffte sich eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am 26. Februar in der heimischen Arena. Die Treffer für die Gäste erzielten vor 12.500 Anhängern im ausverkauften Stadion De Goffert Piotr Trochowski (41. Minute), Alex Silva (45.) und Ivica Olic (75.). Zuletzt fuhren die Norddeutschen vor 28 Jahren beim 6:3 in FC Utrecht einen Erfolg auf holländischem Boden ein.

Wir sind mit einem Schritt über die Ziellinie“, freute sich Angreifer Mladen Petric nach dem leichter als erwartet herausgespielten Sieg. Schlussmann Frank Rost war mit dem Resultat hochzufrieden, stellte aber gleichzeitig klar: “Wir müssen den Gegner nicht starkreden. Das war nicht das, was man aus der Bundesliga kennt.”


Beim 99. Europacup-Auftritt der Vereins-Geschichte baute der niederländische HSV-Coach Martin Jol wieder auf sein Top-Sturmduo Petric/Olic, das bis dahin alle neun Tore im laufenden Wettbewerb erzielt hatte. Der in der Liga gesperrte Petric ersetzte Paolo Guerrero, ansonsten spielte die Sieger-Elf aus dem Bielefeld-Spiel (2:0) und mühte sich auf dem schwer bespielbaren Platz redlich.

Olic (12.) und David Jarolim (20.) mit Kopfbällen sowie Marcell Jansen (28.) per Linksschuss aus der zweiten Reihe boten sich gute Möglichkeiten für die deutlich spielbestimmenden Norddeutschen, bei denen allen voran Nationalspieler Trochowski und Kapitän Jarolim für viel Druck sorgten. Nachdem Lasse Schöne (40.) mit der besten Chance der Hausherren am aufmerksamen Schlussmann Rost gescheitert war, sorgten Trochowski mit einem Freistoßtreffer und Silva mit einem Abstauber binnen vier Minuten für die verdiente HSV-Pausenführung.

Nach Wiederanpfiff setzten die Gäste ihr druckvolles Spiel fort, verpassten aber durch Jansen (49.) und Petric (51.) zunächst die vorzeitige Entscheidung. Dem Tabellen-Neunten der Ehrendivision fiel gegen die weiter konzentriert agierenden Bundesliga-Profis nicht mehr viel ein. Die anfangs frohgestimmten NEC-Anhänger reagierten darauf mit Frust und warfen Gegenstände auf das Spielfeld; Schiedsrichter Ceferin (Slowenien) begab sich sogar einmal kurz an die Seitenlinie, um sich untersuchen zu lassen, nachdem er von einem Gegenstand getroffen worden war. Als dann wieder Fußball gespielt wurde, machte Olic 15 Minuten vor dem Abpfiff nach einem Klasse-Konter alles klar. (dpa)