UEFA Cup: Bremen nach 2:2 bei St. Etienne im Viertelfinale

Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen trotzt allen Turbulenzen im Umfeld und sorgt auf internationaler Bühne weiter für Furore, allerdings bereiten die eigenen Werder-Anhänger große Sorgen.

Die Norddeutschen erreichten durch Treffer von Sebastian Prödl (6.) und Claudio Pizarro (28.)ein 2:2 (2:0) bei AS St. Etienne nach dem 1:0-Erfolg vor einer Woche im Hinspiel das Viertelfinale des UEFA-Cups. Vor 29.000 Fußball-Fans kassierten die seit nunmehr sieben Pflichtspielen ungeschlagenen Bremer mussten aber auch durch Schlampigkeiten Gegentreffer von Yohan Benalouane (64.) und Sebastien Grax (90.+2) hinnehmen. Bei der UEFA-Cup-Auslosung hofft Werder nun auf einen attraktiven Gegner. Die Viertelfinales werden am 9. und 16. April ausgespielt.

Während die Elf von Coach Thomas Schaaf dre Tage nach dem 4:0-Erfolg über den VfB Stuttgart ihren Aufwärtstrend bestätigten, benahm sich ein Teil der rund 500 mitereisten Anhänger aber gründlich daneben. So zündeten sie während der Partie mehrfach bengalische Feuer und Leuchtraketen, so dass minutenlang dichte Rauchschwaden über das Spielfeld trieben. dem Weser-Club droht nun eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe durch die UEFA. “Wir schämen uns für solche Aktionen, weil es einfach unsportlich ist und auch noch andere Menschen gefährdet“, sagte Club-Boss Klaus Allofs und kündigte Stadionverbote an.


Werder Fans brennen nach dem Tor
von Prödl Leuchtraketen ab.

Wir müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein“, hatte Schaaf angesichts des knappen 1:0-Vorsprungs gefordert. Doch seine Schützlinge nahmen dem Coach schon frühzeitig die Sorgen. Die Gäste aus Bremen gingen gegen eifrig, aber harmlose Platzherren hochkonzentriert zu Werke und sorgte mit dem schnellen Führungstreffer für Ruhe. Spielgestalter Diego zog im Mittelfeld gewohnt die Fäden und als Vollstrecker zeigte sich Pizarro völlig unbeeindruckt von den Vorwürfen gegen seine Person. Der Defensivverbund um Naldo und dem nach auskurierter Grippe wieder mitwirkenden Per Mertesacker wurde vom Tabellen-18. der Ligue 1 kaum gefordert.

Der Bremer Spieler Markus Rosenberg (l) setzt
sich gegen Bafetimbi Gomis durch.

Besser hätte das Spiel für die Gäste aus Bremen kaum beginnen können. Bereits in der 6. Minute köpfte der völlig unbedrängte Österreicher Prödl den von Torsten Frings hereingegebenen ersten Bremer Eckball ins Netz und erstickte damit den Schwung der stürmisch beginnenden Franzosen im Keim. In der Folge blieb Werder das spielbestimmende Teamund wurde nach einem schönen Kombinationsspiel mit dem 2:0 belohnt. Über Peter Niemeyer kam der Ball zu Mesut Özil, der von der linken Seite präzise in die Mitte flankte. Dort setzte der völlig allein gelassene Pizarro das Leder mit einem spektakulären Flugkopfball ins Tor. Anschließend verhinderte AS-Schlussmann Jeremy Janot gegen Markus Rosenberg (37.) und Naldos Freistoßknaller (45.) sogar noch schlimmeres.

Bremens Spielmacher Diego treibt
den Ball nach vorne.



Im zweiten Spielabschnitt ließ Bremen die Gastgeber kommen und beschränkte seine Offensivbemühungen auf Konter, war dabei aber dem 3:0 das ein ums andere Mal sehr nahe. Janot verhinderte in der 57. Minute mit einer Fußabwehr gegen Pizarro das mögliche 3:0. St. Etienne kamm dann aber dank einer Unaufmerksamkeit der Werder-Abwehr durch Verteidiger Benalouane zum Anschlusstor. Auf der gegenüberliegenden Seite stand in der 71. Minute einem möglichen 3:1 für Bremen durch Diego ein Abwehrbein auf der Torlinie im Weg.

Der Bremer Abwehrchef Per Mertesacker (l) köpft
den Ball aus der Gefahrenzone.